Band ohne Instrumente

Bei der A-cappella-Gruppe Yeomen werden Gitarre, Bass und Co. mit der Stimme erzeugt

MAZ Oranienburg, 16.5.2007

HENNIGSDORF
Wenn man die Augen schließt und Yeomen zuhört, ist alles da, was zu einer Band gehört: Gesang, Schlagzeug, Bläser, Gitarren, Synthesizer. Öffnet man dann die Augen wieder, kommt die Überraschung: Yeomen spielen ohne Instrumente. Die Instrumente sind sie selbst. Yeomen ist eine A-cappella-Band.
Absalom Reichardt („Abi“, 25) ist für Gesang und Gitarre zuständig (Schon die erste Unsicherheit. Sagt man: Er spielt die Gitarre? Oder: Er singt die Gitarre?). Tobias Lindh („Tobi“, 25) macht den Bass und das Schlagzeug, Marek Strupp (22) ist für die oberen Töne wie das Synthesizer zuständig, Sebastian Beyer („Basti“, 28) und Philipp Wackernagel (26) für den Bass und weitere Instrumente. Abi, Tobi und Philipp sind Berliner, Basti ist aus Bremen, und Marek wohnt in Hennigsdorf.
Basti ist der jüngste Neuzugang. Entdeckt während eines großen Castings, über das sogar der rbb live berichtete. „Die Band selbst gibt es in dieser Form seit 2003“, erzählt Abi. „Wir hatten einen Auftritt bei der Love Parade.“ Ein Teil der Jungs war aber davor bereits bei der Gruppe Vocapella in Hannover aktiv.
Das Repertoire von Yeomen reicht von Catterfeld-Grönemeyer-Pop über Rock, Techno bis hin zum Schlager. „Gerade der Rockbereich ist ungewöhnlich für eine A-cappella-Band“, sagt Abi. Neben Coversongs werden aber auch eigene Titel geschrieben. Geprobt wird in der Regel zweimal pro Woche in einer ausgebauten Garage in Altglienicke im Südosten Berlins. „So richtig mit Mikros und Boxen, wie jede große Band.“
Für den Zuschauer soll auf jeden Fall der Eindruck einer Show mit echten Instrumenten entstehen: „Wir wollen, dass es brummt in der Magengegend“, sagt Marek mit einem Lächeln. Wie das funktioniert? „Ich kann es selbst nicht genau erklären“, meint Tobi. „Das entwickelte sich über die Zeit und während der Proben von selbst.“
Die meisten Zuschauer hatte Yeomen bisher auf der Fußball-WM-Meile in Berlin. „Auch wenn die alle nicht wegen uns da waren“, erinnert sich Marek. „Aber es macht Spaß, vor so vielen Leuten aufzutreten. Es verschafft uns einen zusätzlichen Adrenalinkick.“ In der kommenden Woche reist die Gruppe nach Moskau, zum Halbfinale der New Wave Competition, einer Art Musikwettbewerb. Am 29. Mai sind die Jungs dann im Berliner Postbahnhof. Da kann auch das aktuelle Album „Chilli Bo“ gekauft werden.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert