Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Wer in Oberhavel eine Magenspiegelung braucht, ist so ziemlich aufgeschmissen, zumindest wenn man es ambulant versucht.
Normalerweise habe ich gewissermaßen eine Stammpraxis in Oranienburg, wo ich das machen lasse. In den letzten Jahren musste ich jährlich den Magen spiegeln lassen. Aber als ich im Sommer anrief und nach einem Termin fragte, da hieß es: 2025 sei nichts mehr zu haben, und ob sie 2026 überhaupt noch diese Untersuchung anbieten, sei offen.
Na toll.
Also googelte ich und rief dann in der Oberhavel-Klinik in Oranienburg an, die bieten die Spiegelung auch ambulant an. Allerdings nicht mehr 2025, so die Auskunft schon im Sommer.
Mehr Möglichkeiten kenne ich in Oranienburg nicht.
Ich musste den Kreis also weiter spannen. In Berlin-Hermsdorf bekam ich dieselbe Antwort wie in Oranienburg. An zwei Stellen in Spandau sollte ich mich zum nächsten Quartal wiedermelden, wenn die neuen Termine vergeben werden.
Eine Magenspiegelung ist inzwischen so etwas wie Goldstaub geworden.
Schließlich bekam ich mit Hilfe meiner Arztpraxis einen Termin in einer Praxis in Spandau – allerdings nicht zur Spiegelung an sich, sondern für ein Vorgespräch.
Und so saß ich eines Vormittags in einem Sprechzimmer, als sich ein Doktor vor mich setzte. Er wollte wissen, warum ich denn die Untersuchung nicht in Oranienburg machen ließe. Ja, klar, ich komme total freiwillig nach fast einstündiger Autofahrt zu ihm, um mich blöd von der Seite anmachen zu lassen. Oder er ist so satt, dass er sich mit der Lage drumrum nicht beschäftigt.
Schließlich fragte er noch ein paar Dinge, nach Medikamenten und nach meinem Gewicht. Als ich es ihm nannte, war die Sache auch schon mal vorbei. Er könne die Untersuchung nicht machen, es müsse ein zweiter Arzt dabei sein, ich sei zu schwer. Oder so. Er krakelte noch was auf meinen Überweisungsschein, und schon durfte ich gehen.
Ich habe irgendwie vergessen, mich zu verabschieden. Oder ich war einfach innerlich zu wütend, dass der Typ mich da antanzen lässt und mich dann abkanzelt. Ich bin vollkommen umsonst nach Spandau gegurkt. So viel Arroganz habe ich selten bei einem Arzt erlebt.
Als ich das später meiner Ärztin erzählte, war sie auch… nun ja, verwundert darüber. Aber vermutlich hat der Herr Doktor in Spadnau es schlicht nicht nötig.
Das Problem, keine Magenspiegelung zu bekommen, war damit aber noch nicht gelöst. Noch nicht.
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