Im ganzen Getöse um den Trump-Sieg und das Ampel-Aus ist dieses Jubiläum fast ein bisschen untergegangen: 35 Jahre Mauerfall.
Aber in Berlin ist trotzdem gefeiert worden, und natürlich bin ich zu den Feierlichkeiten gefahren, um mit Freunden daran teilzunehmen.
Denn mir ist dieses Jubiläum nach wie vor wichtig, weil es kein Ereignis in meinem Leben gab, das mich so sehr geprägt hat wie der Mauerfall und das Ende der DDR.
Und ist das an diesem Abend wieder aufgefallen: Vermutlich – nein, sehr sicher – hätte ich alle diese Leute ohne Mauerfall nicht kennengelernt. Der eine Freund wäre in der 7. Klasse nicht mit mir auf das Gymnasium gegangen, denn unsere Schulkarrieren wären anders verlaufen. Beide Freundinnen kommen aus dem Westen Deutschlands, und unsere Wege hätten sich dadurch nie gekreuzt.
Davon mal abgesehen, dass mein Leben auch ganz anders verlaufen wäre, auch beruflich.
Gefeiert wurde am Sonnabend in Berlin auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen den Checkpoint Charlie und dem Hauptbahnhof.
Auf diesem Grenzstreifen wurden 5000 Plakate aufgestellt. Sie wurden von Kindern bemalt, Jugendlichen, Erwachsenen, Rentnern, von Organisationen und Vereinen. Darunter waren auch Plakate von 1989.
Und sehr oft ging es auf den Plakaten um Freiheit und Unabhängigkeit. Auf einem stand sinngemäß, Freiheit sei, sich die Westpakete selber kaufen zu können.
Wir standen dann vor dem Brandenburg Tor, dem Symbol der Deutschen Einheit, um dem großen Konzert zu folgen, das entlang des Grenzstreifens stattfand.
Dass bei der Einheit damals viel falsch gemacht wurde, wissen wir heute. Vieles muss immer noch aufgearbeitet werden, und vollendet sein wird diese Einheit vermutlich nie wirklich.
Grundsätzlich aber überwiegt dennoch die Freude über das, was am 9. November 1989 geschehen ist.
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