Überflieger: Die Zauberfee sorgt für bunte Stickkunst

Saskia Kreß aus Hohenbruch bearbeitet Textilien und mehr – am Wochenende verkauft sie ihre Ware auf dem Weihnachtsmarkt in Liebenberg

MAZ Oberhavel, 16.12.2023

Hohenbruch.
Für Saskia Kreß ist momentan Hochsaison. Am Wochenende ist die 43-Jährige aus Hohenbruch wieder auf dem Weihnachtsmarkt in Liebenberg, um ihre Waren zu verkaufen. Sie nennt sich Zauberfee.

„Meine Leidenschaft ist es, mit Nadel und Faden kleine Kunstwerke entstehen zu lassen“, sagt sie auf ihrer Instagram-Seite „zauberfee_selfmade“. „Ich mache das seit knapp fünf Jahren“, erzählt sie. Wer sich an ihrem Stand beim Weihnachtsmarkt oder auch auf ihrer Instagram-Seite umschaut, wird viel entdecken. Sie bestickt Shirts mit verschiedensten Motiven. „Ich mache zum Beispiel auch die Klubkleidung für den Käferklub Oranienburg.“ Sie stickt auch Sprüche auf Kleidung jeglicher Art, zum Beispiel für Geburtstage.
Aber auch um Wohn-Accessoires kümmert sie sich. Dazu gehören beispielsweise Sitzsäcke, Kissen, Handy-Ladetaschen, sogenannte Taschentuchsofas oder auch kleine Wichtel. „Querbeet“, so fasst Saskia Kreß ihr Angebot zusammen. „Ich hatte im vergangenen Jahr ganz viele Kuscheltiere und Schnuffeltücher, davon hatte ich sehr viel verkauft.“ Dieses Jahr seien es eher Türkränze, die sie ebenfalls herstellt oder Wichtel, die besonders gut verkauft werden. „Da musste ich auch schon nachproduzieren.“

Und das alles nebenher, denn eigentlich geht Saskia Kreß 40 Stunden pro Woche arbeiten. „Hinzu kommen am Wochenende die Märkte. Zeitlich ist das durchaus anspruchsvoll.“ Sie arbeitet in der Justiz, „und durch mein Hobby kann ich echt komplett abschalten.“ Ansonsten wisse sie auch nicht wohin mit ihrer Kreativität, erzählt sie und lacht.
Oft sitze sie in bis in die Nacht in ihrem Nähzimmer in Hohenbruch, „und vergesse die Zeit.“ Da könne es schon mal halb zwölf oder halb eins in der Nacht werden, gerade am Wochenende. „Die Nachbarn sehen dann bei mir immer das Licht und sprechen mich darauf an.“ Aber sie brenne für ihr Hobby, das mache ihr großen Spaß. „Ich habe ja auch volljährige Kinder, die brauchen mich nicht mehr so sehr wie früher, und mein Mann hilft mir auch sehr. Er fährt mit mir auch nach Liebenberg, um dort den Stand für den Weihnachtsmarkt aufzubauen.“

Die Geschäfte laufen gut. Am ersten Adventswochenende war sie schon in Liebenberg präsent. „Das rentiert sich.“ Sie teilt sich dort einen Stand, bestehend aus drei Tischen, mit zwei Kolleginnen. „Das reicht für uns, und es ist schön, dort nicht alleine zu stehen.“
Am vergangenen Wochenende war sie mit ihrem Stand auch beim Weihnachtsmarkt in Sommerfeld. „Ich bin da immer ganz positiv überrascht, wie viel Engagement die Leute da reinstecken. Es war wirklich toll, und viele Menschen waren da.“

Richtig nähen gelernt habe sie vor fünf Jahren. Das habe mit ihren Kindern zu tun gehabt. „Ich habe mich damals erst mal für ein Instrument entschieden und habe Gitarre spielen gelernt. Als die Kinder dann groß waren, dachte ich mir: Jetzt können wir uns mit dem Nähen beschäftigen.“ Im Zimmer ihres inzwischen erwachsenen Sohnes richtete sie sich ein Nähzimmer ein. „Es kam eins zum anderen.“ Dazu gehören inzwischen auch zwei große Stickmaschinen.
Für diese Maschine müssen Stickdateien erstellt werden, das Motiv werde mit Stoff unterlegt. „Von mir wird es dann noch nachcoloriert.“ Sie arbeite viel mit Kundenwünschen. Die seien mit ihrer Arbeit bislang immer sehr zufrieden gewesen. Gerade hinsichtlich Kinderbekleidung bekomme sie viele Anfragen. Im Gespräch gehe es dann um den Stoff, die Farbe und das Motiv.

Dass sie ihre Waren auch auf Märkten verkauft, sei noch relativ neu. „Vorher habe ich nur etwas in meinen Instagram-Status gestellt“, erzählt die Hohenbrucherin. Wer ihre Seite verfolgt, konnte also sehen, was sie geschaffen hatte – nun zeigt sie auch Menschen ihre Kunst, die sie bislang noch nicht kannten. „Es macht Spaß, mit Leuten ins Gespräch zu kommen.“
An diesem Wochenende – am 16. und 17. Dezember jeweils von 12 bis 19 Uhr – ist sie wieder auf dem Liebenberger Weihnachtsmarkt. Am 10. Januar 2024 hat sie einen Stand in der Sommerfelder Sanaklinik. Im Mai ist sie beim Kunstwerkermarkt in Hennigsdorf.


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