Auf dem zweiten Album von „Zujezogen“ geht es auch um die Prostata

„Zwee Molle … und’n Dur“ heißt das neue Werk der Band aus Beetz mit heiteren und ernsteren Themen – Konzert am 20. April 2024 in Kremmen

MAZ Oberhavel, 25.11.2023

Beetz.
Sie haben es wieder getan: In diesen Tagen ist das zweite Album der Beetzer Band „Zujezogen“ erschienen – zunächst digital auf den verschiedenen Musik-Streamingdiensten wie Spotify oder YouTube Music, die „richtige“ CD soll sehr bald folgen und dann auch zu haben sein.
Das Werk trägt den Titel „Zwee Molle … und’n Dur“. „Wulf ist das eingefallen“, erzählt Schlagzeuger und Sänger Matthias Trümper über den Gitarristen und Sänger Wulf Hein. „Eine Alternativ-Idee war: Zwei Broiler und ein Hähnchen. Darauf bezogen, dass ich der Wessi bin, die beiden anderen sind Ossis“, erzählt er mit einem Schmunzeln.

Auf dem neuen, gut 45 Minuten langen Album befinden sich zehn Songs. Sie tragen Titel wie „Ich will ans Meer“, „Stell dir vor“, „Prostata Gigantico“ oder „Schwiegermuddans Liebling“. Es sind überwiegend heitere Lieder, auch wenn die Texte durchaus auch mal ernst sind. „Das passiert einfach so“, sagt Matthias Trümper. „Wir versuchen immer, lustige Lieder zu machen, weil es für das Publikum mehr Spaß bringt.“ Aber es gehe auch hier und da darum, ernstere Themen in heitere Songs zu packen, als eine Art des Schwarzen Humors.
Im Lied „Ich will ans Meer“, „da wird eine Sehnsucht besungen, die viele Menschen haben, die sich ans Meer wünschen. Da, wo sich die Seele auftut, deshalb fahren wahrscheinlich so viele gern an die See.“ Ein anderer Song heißt „Zeit“: „Da geht es um Alterseinsamkeit“, erzählt der Beetzer Musiker. Viele ältere Leute kämen ins Altersheim, „viele sitzen da und warten scheinbar, dass es vorbei geht.“ im Refrain heißt es: „Die letzte Frage, die dir bleibt, wann endet endlich meine Zeit? Wann darf ich endlich gehen, zu allen anderen, die mir so sehr fehlen.“ Ein Song voller großer Nachdenklichkeit.

Und dann gibt es dieses Lied, in dem die Prostata besungen wird. „Im Alter verändert sich ja bei fast allen Männern die Prostata, wenn man dann permanent aufs Klo rennen muss. Wir haben das ein bisschen auf die Schippe genommen.“ Das sei ein Thema, „über das man ja normalerweise niemals ein Lied macht.“ Genau das aber reize ihn, das mal auch auf so eine Weise auszusprechen. „Meine Prostata, die geht mir auf den Sack“, heißt es im Refrain. „Warum soll man das nicht mal tun?“, fragt Matthias Trümper.

Das „Danke“-Lied habe er für seinen Vater geschrieben. „Er ist schon gestorben“, erzählt der Beetzer. „Gerade wenn man im Freundeskreis hört, wie viele aus eher kaputten Familien kommen und noch im Alter darunter leiden.“ Dann sehe er aus heutiger Sicht, wie gut er es in seiner Familie, mit seinem Vater, gehabt habe. „Das ist mir erst im späteren Leben bewusst geworden. Da muss man mal Danke sagen.“

Die Lieder schreiben Matthias Trümper und Wulf Hein. „Die werden dann in den Proben geschliffen und gefeilt. Angespielt, diskutiert, verändert.“ Jeden Donnerstag kommen die beiden Musiker mit dem Bassisten Felix Nabrowsky im Beetzer Proberaum zusammen.

Aufgenommen wurde das Album im Groß-Ziethener Tonicum-Musikstudio von Jan Rase. Er ist auch einer der Gastmusiker. „Special Guest Maxe von der Band Torpedomensch und Jan Rase vom Studio Tonicum-Music haben tolle Jobs gemacht“, erzählt Felix Nabrowsky. „Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man in der Hand hält, worin wir so lange unsere Mühe reingesteckt haben“, sagt Matthias Trümper.

„Zujezogen“ heißt die Band, und die drei Bandmitglieder sind genau das. Im November 2018 haben sie sich das erste Mal getroffen. Kennengelernt haben sie sich durch die Arbeit. Wulf Hein leitet die Sommerfelder Kita. Matthias Trümper hatte dort seine Kinder, und sie kamen ins Gespräch und begannen, gemeinsam Musik zu machen. Matze kommt aus dem Popbereich, Felix vom Rock-Metal und Wulf aus der Punkszene.

Eine Record-Release-Party für das neue Album gibt es zwar nicht, aber am 20. April 2024 tritt die Band im Kremmener Theater „Tiefste Provinz“ auf. Das Konzert beginnt um 19 Uhr, Tickets kosten 18 Euro und können auf www.tiefsteprovinz.de gekauft werden.


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