Die Gedenkstätte Sachenhausen liegt in Oranienburg, also quasi vor meiner Haustür. Und dennoch, wie das eben mit Museen in der eigenen Heimat so ist: Man ist eher selten dort.
Am Freitag hatte ich mal wieder die Gelegenheit.

In DDR-Zeiten waren wir von der Schule aus nicht nur einmal dort. Dort fanden diverse Gedenkveranstaltungen statt, und, so weit ich mich erinnere, mehrere Pionierveranstaltungen waren auch dort.
Das hörte mit der Wende abrupt auf. Viele Jahre später war ich noch einmal beruflich auf dem Gelände unterwegs, um über eine Veranstaltung zu einem Jubiläum zu berichten. Und ich weiß, dass in einer der Ausstellungen eine Dauerleihgabe meines Vaters dabei ist, ein Bild von einem Künstler, der im KZ war.
Eigentlich nimmt man sich ja immer wieder vor, sich dort mal wieder umzuschauen. Aber es kommt dann doch nicht dazu.

Am Freitag hatte ich den Auftrag, zu einem Termin auf dem Gelände der Gedenkstätte zu gehen. Der Sohn eines KZ-Häftlings übergab dem Museum eine Plastik von Käthe Kollwitz – ich sollte drüber schreiben.
Auf dem Weg zum Ort des Geschehens, sah ich das Eingangstor zum eigentliche ehemalige KZ-Gelände, dort steht auch der Schriftzug „Arbeit macht frei“.
Während der Zeremonie, beschloss ich, danach zumindest mal kurz rüberzulaufen.

Gesagt, getan. Ich lief durch das Tor und stand auf dem großen Platz, wo sich einst die KZ-Baracken befanden. Wenige nur sind erhalten geblieben. Die Stellen, wo sich die vielen anderen Baracken befanden, sind speziell gekennzeichnet und nicht zu übersehen. In einem halbrunden Kreis standen diese Baracken dort.
Schon allein die Vorstellung ist bedrückend, was die Menschen vor rund 80 Jahren erleiden mussten.

Ich bin nicht dazu gekommen, ein bisschen länger über das Gelände zu laufen, mir die Ausstellungen und Geschichtstafeln anzusehen, ich musste wieder los. Aber es wird Zeit, sich dafür mal Zeit zu nehmen.