Diese düstere Stille ist Kunst

Ich gebe zu: Ich bin nicht besonders oft in Kunstausstellungen. Das ist aber nicht unbedingt ein Desinteresse, sondern eher die fehlende Zeit. Da steht mir dann am Abend oder am Wochenende das Kino am Ende doch näher als eine Ausstellung.

Am Sonnabendnachmittag hatte ich aber während meines Wochenenddienstes die Gelegenheit, die Vernissage einer neuen Schau in der „Galerie 47“ in Birkenwerder zu besuchen. Und ich stellte mal wieder fest: Kunst kann ganz schön spannend sein.

Die Ausstellung heißt „Nach der Morgenröte“, und so heißt auch das Bild von Birgit Borggrebe, das mir am besten gefallen hat. Man sieht einerseits ein Stillleben, aber auch ein wirklich dramatisches Rot, düstere Farben, Bäume, die teilweise aussehen, als hätten sie gebrannt, leicht zu erkennen noch ein paar Hochhäuser.

Eine Zeichnung von Marion Angulanza zeigte – so interpretierte ich das jedenfalls – eine Trauerweide vor dem Ufer eines Sees. Wir haben uns das Bild gemeinsam angesehen, die Künstlerin und ich. In dem Moment, wo ich meinte, das könnte eine Trauerweide sein, hielt ich kurz inne, weil ich ein bisschen Angst hatte, es könnte was ganz anderes sein. Aber sie stimmte mir zu, und wir unterhielten uns darüber, wie viele Bleistifte sie denn für die Erstellung einer solchen Zeichnung verbraucht. Es sind drei bis vier.
Und tritt man näher an die Zeichnung ran, erkennt man diverse Feinheiten. Ich fand’s wirklich interessant.
So kann Kunst sein.


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