Bloß weg mit Emil!

Schon wieder einer dieser merkwürdig-hysterischen Shitstorme. Diesmal wirbelte er mitten durch Hennigsdorf.

Da werden Menschen doch tatsächlich mit der abenteuerlichen Tatsache konfrontiert, dass Fleischprodukte von einem Tier entstammen. Dass, wenn man eine Salami im Supermarkt kauft, dafür ein Tier sterben musste. Ein echtes.
Wir Menschen scheinen das ab und an zu vergessen, dass das alles ja auch irgendwo herkommen muss. Und wenn uns diese Tatsache offen dargestellt wird – dann sind wir davon scheinbar peinlich berührt.

Neulich stand beim Edeka in Hennigsdorf ein ausgestopftes Rind, also nicht mal ein echtes, aber schon irgendwie recht groß, um für Fleischprodukte zu werben. Dass Emil, so hieß das niedliche Tierchen, irgendwas mit diesen Produkten zu tun haben könnte, sorgte aber dennoch für Empörung. Also, eigentlich sorgte überhaupt schon für Empörung, dass man Werbung für Fleischprodukte mit einem ausgestellten Tier macht.

Eine Frau, die dort einkaufte, machte ihrem tierischen Ärger bei Instagram Luft – und schon war der Shitstorm da. Emil, so hieß das Tierchen, habe da nichts zu suchen, weil… ja, weil… eben deshalb.

Da empfehle ich doch glatt mal einen Besuch auf einem Bauernhof mit lebenden Rindern – die Tatsache, dass einige davon irgendwann mal sterben, sollte uns aber bewusst sein. Dass wir aus vielen Gründen aber weniger Fleisch essen sollten, sollten wir aber natürlich auch nicht aus dem Blick verlieren. Dass es aber für Vegetarier oder gar Veganer inzwischen schon unerträglich ist, wenn da so ein Emil im Supermarkt rumsteht, das ist dann schon wirklich mehr als verwunderlich.


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