Alle Jahre wieder kommt die Böller-Diskussion

Wegen der Corona-Jahre war sie kurz verebbt – aber an sich kommt sie alle Jahre wieder: die Diskussion um ein Böllerverbot. Auch in diesen Tagen ist das wieder ein großes Thema – wobei die Ausschreitungen in Berlin vom eigentlichen Thema so herrlich ablenken.
Während vor allem Populisten die Berliner Ausschreitungen wieder für gemütliche Argumentationsketten mit teilweise rassistischen Anmerkungen nutzen und schnell mal wieder ein paar Abschiebungen fordern, ist doch die Böllerei viel mehr das als, was in Berlin geschehen ist.

Zum Beispiel um die Typen, die nachts in Oranienburg einfach mal ein paar heftige Böller entzünden, um danach mit quietschen Reifen aus dem Kiez zu rasen. Oder um die Jugendlichen, die nachts in einer Gruppe zusammenstehen und die Böller aus dem Rucksack holen und langweilt auf den Boden schmeißen. 22 Stunden vor Jahreswechsel. Und, nein, es sind nicht nur Migranten, die zum Jahreswechsel andere mit Böller beschießen. Wer mal Silvester um Mitternacht in den Straßen in Prenzlauer Berg/Friedrichshain stand, weiß wovon ich rede.
Es geht um Lärm, es geht um unfassbar hohe Feinstaubwerte und um wahnsinnige Mengen Müll – unfassbar überflüssigen Müll.
Und, ja, deshalb bin ich für ein privates Böllerverbot. Als Kompromiss vielleicht ein örtliches, zentrales Feuerwerk. Oder jeder darf, wenn er/sie will, eine Batterie mit Raketen kaufen. Aber insbesondere die tumben, lauten Knaller müssen weg.

Und wer jetzt von Traditionen spricht, vom Mittelalter, wo auch schon, dem sage ich: Es wird Zeit, angebliche Traditionen sausen zu lassen. Aber ganz leise.


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