Dreharbeiten als echtes Abenteuer

Marco Skala berichtet vom Filmset auf dem Gelände seines Kremmener Beekeepers-Marktes – der wochenlange Aufwand habe sich gelohnt, sagt er – für sein Geschäft und die Stadt

MAZ Oranienburg, 2.11.2022

Kremmen.
Es war ein echtes Abenteuer, das Marco Skala und sein Team in Kremmen in den vergangenen Monaten erlebt haben. Denn der Imkereibedarfsladen Beekeepers an der Berliner Straße verwandelte sich mehrere Wochen lang in einen Supermarkt – für Dreharbeiten.

Alles begann im Mai, als ein Location-Scout im Geschäft auftauchte. „Er war schon tagelang in der Region unterwegs, sie haben einen Supermarkt gesucht“, erzählt Marco Skala. „Er war extrem angetan und hatte ein breites Lächeln.“ Ob er sich vorstellen könne, Gebäude und Gelände für Dreharbeiten zur Verfügung zu stellen. „Ich habe mir ein paar Tage Zeit gelassen“, erinnert sich der Geschäftsführer. „Die Frage war ja: Was bedeutet das für einen selber, für das Geschäft und die Mitarbeiter? Ich habe das mit dem Team mehrfach durchgesprochen.“ Letztlich habe er sich dafür entschieden. Aber er hatte Bedingungen: Das Geschäft musste weiterlaufen, dementsprechend musste das Lager bleiben, wie es ist. Und er wollte, dass die Stadt Kremmen auch was davon hatte. Obst, Gemüse, Backwaren und weitere Dinge zur Verpflegung sollten in Kremmen beschafft werden, auch wenn es um andere Arbeiten oder Beschaffungen ging. Die Produktionsfirma habe sich darauf eingelassen. „Das hat super geklappt.“

Anfang August: Für den Beekeepers-Markt ist auf dem Gelände ein Zelt errichtet worden. „Wir hatten den Laden schon leergeräumt, die Technik wurde eingerichtet.“ Der Fußboden im eigentlichen Geschäft kam raus, ein Teil des Windfangs am Einfang sei ausgebaut worden. Filmwände wurden eingezogen. „Das war spannend und interessant.“ Auch eine Containerwand ist hochgezogen worden – für einen riesigen Bluescreen. Dieser dient dazu, dass bei der Nachbearbeitung an der Stelle andere Hintergründe eingebaut werden können.

Was genau dort gedreht worden ist und wer auf dem Gelände war, darf Marco Skala aus vertraglichen Gründen nicht erzählen. Unabhängig davon ist aber immer wieder gemunkelt worden, dass es sich um Dreharbeiten für die siebenteilige Serie „Helgoland 513“ handeln sollte, hergestellt von Ufa-Fiction für den Streamingdienst Sky. Tatsächlich herrschte sieben Wochen lang auf dem Gelände ein gutes Mit- und Nebeneinander, wie Marco Skala erzählt. „Der Ablauf wurde immer wieder besprochen. Wenn sie drehten, hatten wir immer wieder Bereiche, wo zum Beispiel unsere Kunden parken konnten. Es haben sich alle Gedanken gemacht, es war am Ende eine ganz familiäre Zusammenarbeit. Sie haben uns geholfen, wir ihnen. Das Filmteam war total nett und höflich.“
Es sei ein Erlebnis, das man nur einmal im Leben habe. Aber was ist, falls es eine zweite Staffel von der Serie geben sollte und die Produktion dann wieder an ihn herantrete? „Das würde ich mir ganz genau überlegen“, sagt Marco Skala. Wenn, dann würde das aber noch dauern. Die Serie werde wohl im Winter 2023/24 veröffentlicht.

Von Kremmen an sich werde man in der Serie nichts erkennen. Das Beekeepers-Gebäude selbst – das ja ursprünglich mal ein Aldi-Markt war – könnte man hingegen wiedererkennen. Das könnte übrigens auch einen kleinen Tourismuseffekt für Kremmen haben. „Serienfans suchen gern die Drehorte ihrer Serien und fahren dorthin“, erzählt Marco Skala. Das sei auch ein Teil der vorherigen Überlegungen gewesen – welche Promotion danach möglich sei. „Und es ist gute Promo für uns und auch für Kremmen.“

Mit dem Ende der Dreharbeiten kam der „Wiederaufbau“ des Beekeepers-Ladens. „Den Film-Supermarkt haben sie wieder zurückgebaut, wir haben dann hier den Fußboden wieder verlegen lassen.“ Der Dienstleister der Filmfirma habe den Windfang wieder aufgebaut. An einem Wochenende seien dann viele fleißige Helfer gekommen, um den Laden wieder einzuräumen. „Wir haben auch ein paar Filmregale gekauft.“ Alles sei zügig und nahtlos über die Bühne gegangen.
Heute erinnert nichts mehr an den Seriendreh. Eine Scheibe muss noch ausgetauscht und restliche Fußböden verlegt werden. Demnächst beginnt das Weihnachtsgeschäft. „Unsere Adventskränze wird es dann auch wieder geben.“ Dazu Honig aus der Region, alles was Imker brauchen und viele Geschenkideen. Das Geschäft, das sich zuvor in Berlin-Spandau befand, habe sich inzwischen in Kremmen gut etabliert, sagt Marco Skala.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert