Autokult in Zeiten des Coronavirus

Wisst ihr noch, damals, als wir in Oranienburg ständig im Stau gestanden haben? Als wir den Bereich zwischen Eisenbahnbrücke und Breite Straße im Schneckentempo befahren haben?
In der Hinsicht hatte die Coronakrise ja auch was Gutes – wenn man doch mal irgendwo hin musste, da war die Oranienburger Innenstadt immer frei. Und dir wird sicherlich die Vergangenheitsform im letzten Satz aufgefallen sein. Denn am Montag fühlte ich mich an alte Zeiten erinnert, als ich plötzlich in der Breiten Straße stand und es nicht mehr weiter ging. Im Schritttempo bis zum Schloss und über die Schlossbrücke. Stau auf beiden Seiten.
Eine der wenigen Tatsachen, die ich in den vergangenen Monaten nicht wirklich vermisst habe.

Aber das Auto erlebt eine neue Relevanz: Plötzlich gibt es wieder Autokinos, die plötzlich hier und da eröffnen, weil man ja ins richtige Kino (noch) nicht kann. Demnächst öffnet eins in Nauen, allerdings überwiegend mit Uralt-Filmen. Und es gibt Konzerte, bei denen die Musiker auf einem Parkplatz vor Hunderten Autos spielen. Gerade Letzteres wirkt aber schon ein bisschen bekloppt. Da spielen die Leute vor einer Blechlawine, und es wird nicht geklatscht, sondern gehupt. Und dass man dafür dann wahnsinnig viel Geld ausgibt – muss man ja nicht zwingend verstehen…


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