Wenn Blicke töten könnten

Ich bewundere Theaterschauspieler immer wieder dafür, wie viel Text sie sich merken können. Und dazu noch den Text von mehreren Theaterstücken, die sie spielen.
Johannes Hallervorden ist momentan mit „Schmetterlinge sind frei“ im Schlosspark-Theater in Berlin-Steglitz zu sehen. Aber er spielt auch immer noch „Der letzte Raucher“, und auf der Theaterseite stehen noch mehrere andere Stücke.

Am Mittwochabend hatten es die Schauspieler nicht nur mit diversen hustenden Leuten zu tun. Irgendwo in den vorderen Reihen saß ein Herr, der immer recht laut das Stück kommentierte.
Es gibt Menschen, die nicht in der Lage sind, einfach mal den Mund zu halten. Oder zu flüstern, wenn es denn unbedingt sein muss. Oder Leute, die nicht begreifen, dass da vorne Schauspieler sind, die Rollen spielen. Da muss man die nicht auf eine merkwürdige Art „ansprechen“.

Die Schauspieler in „Schmetterlinge sind frei“ – neben Hallervorden auch die wunderbare Julia Biedermann und Helen Barke – haben sich davon nicht beirren lassen.
Aber zum Schluss – als das Stück vorbei war und die Schauspieler zum Bühnenrand kamen – warf Johannes Hallervorden in Richtung des Störers einen wütenden Blick und ein Kopfschütteln. Wenn Blicke töten könnten, hätte es im Theater an diesem Abend sicherlich ein Opfer gegeben.


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