Rügen 2018 (2): Verlangsamte Rückreise

(1) -> 5.1.2018

2. Januar. Für viele Rügen-Touristen bedeutete das, Abschied zu nehmen. Und: im Stau zu stehen. Da die B96 nördlich von Bergen gesperrt ist, rollt der Verkehr über Prora und Karow. Deshalb staute es sich kilometerlang – am Impro-Kreisel in Karow, später noch mal in Bergen und auf der neuen B96 kurz vor der Rügenbrücke.
Letzteres ist ein regelrechter Schildbürgerstreich, wie am Tag danach aus der „Ostsee-Zeitung“ zu erfahren war. Im Bereich Rambin entstand nämlich ein Stau, weil auf der Rügenbrücke nur eine der beiden Fahrstreifen freigegeben war. Das änderte sich erst, als ein Mitarbeiter des Straßenbetriebes privat dort langfuhr und in der Leitstelle in Malchin anrief – erst da wurde die Spur freigegeben. Kann das wirklich sein, dass Staus hingenommen werden, weil man irgendwie nicht so genau drauf achtet, wie der Verkehr rollt? Und sitzen die Menschen, die da dafür verantwortlich sind, wirklich auf dem richtigen Stuhl?

Wir haben das geahnt und sind am 2. Januar noch auf der Insel geblieben – stattdessen fuhren wir mit der Bäderbahn von Binz nach Prora. Auf dem Binzer Kurplatz beginnt die Fahrt, für 5 Euro (ohne Rückfahrt) geht es durch den Ort bis nach Prora – zum ehemaligen KdF-Gelände.
Dort wandelt sich die Gegend zum Urlauberzentrum mit Hotel, Ferienappartments, Jugendherberge und Mietwohnungen für Einheimische. Das lange Gebäude direkt am Ostseestrand ist teilweise schon saniert und neu in Betrieb, an anderen Stellen liegt es noch brach. Mittendrin liegt das NVA-Museum, in dem man auch viel Insel- und DDR-Geschichte erfahren kann. Was aus dem Teil des Blockes wird, ist wohl immer noch unklar. Ich finde, es muss erhalten bleiben! In welchem Zustand ist dann eine andere Frage – auch, wer sich um eine eventuelle Sanierung kümmert. Aber in Prora, in diesem Block, muss an die Geschichte erinnert werden. Alles andere wäre Frevel!

Am Tag danach: unsere Rückreise. Und wieder Stau vor Bergen. Die Unfähigkeit oder Untätigkeit der Verantwortlichen im Landesbetrieb zeigt sich insbesondere auf der B196 in der Inselhauptstadt. Wieder sorgte die Ampel auf der B196 an der Ringstraße für einen Megastau. Die Grünphasen waren zu kurz, die Rotphasen sehr lang, obwohl aus den Nebenstraßen oft kaum Verkehr kam. Eine andere Schaltung hätte vieles verhindert.
Ebenso am Knotenpunkt B96/B196. Während auf der gesperrten B96 aus Richtung Norden kommend die Ampel 35 Sekunden völlig umsonst auf Grün steht, dauern die Grünphasen auf der zugestauten B196 nur gute 20 Sekunden. Im Stau hat man genug Zeit, dies zu beobachten.


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