Wann ist die Schorle ’ne Schorle?

Servicekrise auf dem Kremmener Spargelhof. Und damit ist nicht die furchtbare Technomusik gemeint, mit dem das Gastrozelt beschallt wird. Stattdessen ging es um eine Schorle.

Eine Frau am Nebentisch bestellte eine Saftschorle ohne Kohlensäure. Also verwässerten Apfelsaft. Kein Problem, so schien es zunächst. Aber kurz danach kam die Kellnerin zurück und meinte bedauernd, dass die Schorle aus dem Fass komme und mit Kohlensäure versetzt sei. Was ja, wie sie weiter erklärte, auch richtig sei, weil Schorlen immer mit kohlensäurehaltigem Wasser verwendet würden.
Warum auch immer, es war jedenfalls nicht möglich, eine Schorle ohne Kohlensäure zu bringen.
Letztlich bestellte die Frau einen normalen Apfelsaft.

Als die Kellnerin weg war, war die Frau jedoch deutlich pikiert. Dass das mit der Schorle so schwer ist, verstand sie nicht (vermutlich zurecht). Und dass sie von Kellnerin so belehrt worden ist, fand sie auch doof. Schließlich gebe es auch Schorlen ohne Kohlensäure – Weinschorlen zum Beispiel.

Das wollte ich nun genauer wissen und suchte im Internet nach Schorlen. Ein Weinhändler schreibt, dass Weinschorlen ohne Kohlensäure ganz schlimm seien und er das ablehne. Und ist eine Weinschorle ohne Kohlensäure nicht eher gepanschter Wein? Auf jeden Fall scheint sich der Begriff der Schorle tatsächlich eher (wenn wohl auch nicht ausschließlich) auf Getränke mit Kohlensäure zu beziehen.

In Kremmen haben sie also wohl richtig argumentiert. Andererseits: Wenn die Frau Apfelsaft mit Wasser haben will, soll sie’s doch haben. Irgendeine Flasche Apfelsaft und Leitungswasser sind doch sicher da…


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Kommentare

Eine Antwort zu „Wann ist die Schorle ’ne Schorle?“

  1. RT

    Kohlensäure aber nicht zwingend.

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