Die Mediengruppe Madsack, die in Deutschland viele Lokalzeitungen herausgibt, schreibt sich auf die Fahnen, dass die lokale Berichterstattung auch in Zukunft für das Überleben des Journalismus sorgen wird.
Ich frage mich allerdings, wie das gehen soll, wenn immer mehr Stellen abgebaut werden. Auch im lokalen Bereich.
Die Geschäftsführung des Konzerns ließ verlauten, dass in den Lokalredaktionen weiterhin auf Stellenabbau gesetzt werde. Es solle das Ziel sein, „mit möglichst wenigen Journalisten eine möglichst gute Zeitung zu machen“. Die Qualität der Zeitung werde dabei nicht sinken. „Wenn wir an der Qualität der Tageszeitung etwas ändern würden, wäre das fatal“, so einer der Geschäftsführer.
Finde den Fehler. Manchmal ist man so schockiert, dass man einen Moment sprachlos ist. Und man fragt sich: Wie soll das gehen? Gleiche Qualität mit noch weniger Leuten? Die paar Hanseln, die dann noch da sind, sollen also die Fahnen hochhalten und ein tolles Produkt abliefern.
Mit solchen Aussagen stößt man seinen Mitarbeitern ordentlich vor den Kopf, und dem Produkt, das man herausgibt, tut man damit keinen Gefallen.
Die Qualität wird darunter leiden, und sie leidet schon jetzt. Alles andere zu behaupten, wäre Schönfärberei.
(Offenlegung: Ich arbeite für eine der Tochtergesellschaften, die zur Mediengruppe Madsack gehört.)
Schreibe einen Kommentar