Wegbegleiter (14): Der Sack mit den Postkarten

(13) -> 21.4.2015

Bis in die frühen 90er habe ich Postkarten gesammelt. Heute habe ich den kleinen Sack in meinem Schrank entdeckt. Es sind allerdings nicht Postkarten, die mal an mich geschickt worden sind (die sind woanders, und dazu gibt es Teil 15), sondern entweder an andere oder sie sind leer.

Es sind weit mehr als 1000 Karten. Sie sind beschrieben oder auch nicht. Sie gingen an die Familie, an Freunde, an Nachbarn. Es sind sogar Karten dabei, die an Leute adressiert sind, die ich gar nicht kenne.
Die Älteste ist von 1939 – so habe ich es jedenfalls mal als Notiz drauf geschieben. Sie kommt aus Trier und ist komplett beschrieben – von einem längst verstorbenen Familienmitglied. Offenbar gab es mal einen Umschlag mit der Adresse und einem Poststempel, irgendwoher muss ich jedenfalls mal gewusst haben, von wann die Karte stammt. Die 1000. ist unbeschrieben und zeigt das Rathaus in Bonn (da war ich 1991).

Viele der Karten sind an meine Oma Klara, auch noch an Familie Max Tiesler, meinem 1979 verstorbenen Opa. Von meinem Vater ist eine Postkarte aus Bad Harzburg von 1955 dabei. Eine Urlaubskarte von meinem Bruder an meine andere Oma, von 1990 aus Boltenhagen. Grüße vom DDR-Kreuzfahrtschiff „Arkona“ von 1988 an unsere damaligen Nachbarn.

Ich habe mir überall, wo ich war, Postkarten für meine Sammlung gekauft, damals aber keine verschickt – was sich später wieder geändert hat.
In der Sammlung sind Karten von Orten, viele aus der DDR, von unseren Nachwende-Reisen in Westdeutschland, unbeschriebene Karten aus Moskau, unzählige Oster- und Weihnachtskarten, Karten mit Tieren, mit Blumen und mit DDR-Stars (aus der „Frösi“).

Und es ist wieder ein Phänomen: Wenn man einmal anfängt zu kramen …
… dann hat man auch schon eine neue Serien-Idee für diesen Blog. Wenn die „Wegbegleiter“ durch sind, dann geht’s weiter mit einer Reihe mit besonders skurrilen Postkartengrüßen.


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Kommentare

3 Antworten zu „Wegbegleiter (14): Der Sack mit den Postkarten“

  1. ThomasS

    Ich bin gespannt!
    Scanst du die Karten auch ein?

    Für deine Notiz auf der Postkarte hätte dich ein eingefleischter Archivar vermutlich um einen Kopf kürzer gemacht. Das ist das erste, was du im Archiv lernst: Beschrifte niemals die Dokumente! Den Satz musste ich mir allerdings auch mal anhören!

  2. RT

    Nein, die scanne ich nicht ein. Evl. wieder als Fotobegleitung auf meiner (privaten) Facebook-Seite.

    Zur Beschriftung: Tja, jugendlicher Leichtsinn… 🙂

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