Bahnbekanntschaften (80): Hit the Road, Jack! Aber flott!

(79) -> 5.5.2014

Es ist ein besonders stickiger Freitagmittag in der Berliner U2. Die Leute harren auf den Sitzen aus, sie bewegen sich kaum, weil der Schweiß läuft. Es ist ziemlich ruhig im Waggon.
Bis am Bahnhof Stadtmitte plötzlich Musiker reingelaufen kommen. Und mit der Ruhe ist es vorbei. Sie haben eine große Box dabei, wo gewissermaßen das Playback läuft. Dazu kommt eine kleine Trompete und mehrere Sänger. Es erklingt: „Hit the road Jack mono mono mono“ – und das verdammt laut.

Man kann nicht gerade sagen, dass sich die Menschen über das LAUTE Ständchen freuen, dieser Jack kommt gerade nicht im richtigen Augenblick.
Ich bin kurz davor, mir die Ohren zuzuhalten, und das Paar mir gegenüber sieht so aus, dass sie ähnliche Gedanken haben.
Die Musiker spielen gerade mal 20 Sekunden, als eine von ihnen schon mit dem Hut rumgeht. Musik, aber flott! Ihre Ausbeute ist eher klein, zumindest in unserem Waggon gibt niemand etwas.
Am Hausvogteiplatz brechen sie das „Hit the road Jack mono mono mono“-Getöse abrupt ab und laufen auf den Bahnsteig und in den nächsten Waggon. Und wir hatten wieder Ruhe und waren mit der Hitze allein.


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