Sie haben zusammen Kaffee getrunken, erzählt, gelacht und die Polonäse getanzt. Senioren aus Kremmen und den Ortsteilen waren neulich in der Beetzer Sporthalle, um den Frühling zu feiern. Am Anfang war alles noch ein bisschen steif und förmlich, aber spätestens bei der Polonäse sind die meisten von ihnen aufgetaut.
Organisiert hat das Fest der Seniorenberat. Eine Gruppe von Leuten, die sich ehrenamtlich darum kümmern, dass die älteren Leute gemeinsam Spaß haben und ihre Interessen durchsetzen können.
Heutzutage fühlen sich die meisten 65-Jährigen noch nicht alt. Zur Seniorenfeier? Das ist für die meisten unvorstellbar. Man mag es kaum glauben, aber Seniorenvereine haben heutzutage meist Nachwuchsprobleme. Die, die Mitglied sind und sich kümmern, werden immer älter. Es kommt kaum jemand nach.
Wenn man älter wird und ein gewisses Alter erreicht hat, will man sich dieses Alter – das Altsein – vielleicht nicht eingestehen. Ich hoffe, ich werde es irgendwann noch erleben. Aber was dann? Was macht man im Alter? Werde ich dann noch schreiben? Muss ich dann immer noch mit dem Schreiben mein Geld verdienen? Werde ich Zeit und Lust auf ein Ehrenamt haben?
Bei der Feier in Beetz habe ich festgestellt, dass es eine schöne Sache sein muss, etwas zu organisieren, um dann festzustellen, dass die Feier bei den Leuten ankommt. Wenn wir in Kremmen den Brunchtalk veranstalten, dann erleben wir das in ähnlicher Art auch.
Ich will natürlich nichts versprechen – aber ich kann mir schon vorstellen, mich in 30 Jahren irgendeinem dieser Ehrenämter anzuschließen.
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