(84) -> 5.5.2012
Montag, 11. Mai 1992.
„Du hast viele Träume, weißt genau, wohin du willst. Immer auf der Suche bis du deine Sehnsucht stillst. Du hast ein Ziel und nimmst jede Hürde mit Gefühl. Ich seh‘ in dein Herz, sehe gute Zeiten, schlechte Zeiten. Ein Leben, das neu beginnt. Durch Liebe und Schmerz wird in guten und in schlechten Zeiten dein Schicksal bestimmt.“
Dieser Text und die dazugehörige Melodie ertönte am 11. Mai 1992 zum ersten Mal beim damaligen RTL plus. „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ startete, und es war die erste Dailysoap in Deutschland. Damals lief in Deutschland nur die „Lindenstraße“ als Endlosserie, außerdem diverse US-Soaps.
„Was ist denn?“, ist der erste gesprochene Satz der Serie. Clemens Richter (Frank-Thomas Mende) spricht ihn am Flughafen, als er früher als geplant mit seiner Frau von einer Reise zurückkommt. Sie wollen ihrem Sohn Heiko (Andreas Elsholz) mitteilen, dass sie sich scheiden lassen.
Der erste Cliffhanger: Lehrerin Elisabeth Meinhardt will sich umbringen und lässt das Gas laufen.
Die Kritiken waren mies, geradezu hämisch. Und tatsächlich war es teilweise Laientheater, was RTL plus da auf den Bildschirm zauberte. Die Schauspieler verhaspelten sich gern mal oder spulten ihren tonlos runter.
Aber es musste auch schnell gehen. Die Dreharbeiten begannen in Berlin-Tempelhof keine zwei Monate vor der Erstausstrahlung. Man orientierte sich bis Folge 230 an eine australische Soap, ehe eigene Storys geschrieben wurden.
Ja, es war mitunter grottig. Trotzdem hat mich „GZSZ“ schnell gepackt. Natürlich wollte ich wissen, ob Frau Meinhardt sich gleich am Anfang umbringt. Und überhaupt.
Im Juli 1992 flogen wir zwei Wochen in den Urlaub, in der Zeit nahm ich alle Folgen der Serie auf und schaute sie dann am Stück.
Irgendwann aber, es muss 1994 gewesen sein, wollte ich aussteigen. Als dann aber der Strumpfhosenmörder umging und diverse Serienfiguren umbrachte, da wollte ich dann doch wissen, wer der Mörder ist.
Später machte ich es doch wahr – um die Folge 700 muss es passiert sein. An einem Freitag beschloss ich: Das ist meine letzte Folge. Und das war dann auch so.
Ich habe bis heute, 17 Jahre danach, so gut wie keine komplette Folge mehr von „GZSZ“ gesehen.
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