(2) -> 4.7.2003
MI 02.05.2012 | Köln, Studio 449
Es ist nach 2000 und 2003 mein dritter Besuch bei der „Harald Schmidt Show“ in Köln – aber es ist das erste Mal, dass der Meister mit mir ein Gespräch beginnt.
Fast wollten wir schon wehmütig sein. Bis Dienstag dachten wir, wir besuchen die vorletzte Late Night mit Schmidt überhaupt. Inzwischen ist klar: Es geht weiter, wenn auch nicht bei Sat.1. Ab Herbst läuft die Sendung dienstags bis donnerstags um 22.15 Uhr bei Sky. Ob ich mir dafür ein Abo zulege oder ob das Ganze zeitversetzt auch im Internet zu sehen sein wird – abwarten.
Nun also die vorletzte Show vor der Sommerpause.
Der Zuschauer im „Studio 449“ in Köln-Mülheim bekommt durchaus etwas geboten. Eine gute Viertelstunde vor Beginn der Aufzeichnung um 18 Uhr beginnt das Warm-up.
Das Team hinter den Kulissen lässt noch einen Motivationsschrei los, dann kommt Helmut Zerlett. Das Licht flackert, die Show vor Show geht los. Zerlett spielt auf einer kleinen Orgel und ruft nach und nach seine Bandkollegen auf die Bühne. Und zum Schluss dann Harald Schmidt.
Er ist gut drauf. Schmidt fragt das Publikum, wer denn schon einmal live im Studio bei einer Fernsehshow war. Ein paar melden sich – darunter ich. Er steht gerade in meiner Nähe (wir sitzen in der dritten Reihe), also fragt er mich. Ich erzähle, dass ich in der Chartshow von Sat.1 war, erst einen Moment später fällt mir der Name ein „Die Hit-Giganten“. Wie das gewesen sei, wollte Schmidt von mir wissen. „Schlimm“, sage ich, woraufhin Schmidt lacht. „Warum?“, will er wissen. „Weil es so lange gedauert hat.“ Ich hätte mich gern länger mit ihm darüber unterhalten, aber er fragte noch jemanden anders.
Es folgten noch Witze über mieses Publikum, dass er heute aber nicht habe, und dann ging es auch recht zügig los.
Und fast möchte man sagen, dass das Warm-up noch lustiger war als die Show an sich. Die war recht durchschnittlich, wenn auch live noch ein wenig besser als später vor dem Fernseher.
Denkwürdig war der Auftritt von Charles Bradley. Sie spielten ihren Song, Harald Schmidt verabschiedete sich danach, und eigentlich sollte alles vorbei sein. Dann aber: Alles zurück! Die Band bat darum, den Auftritt noch einmal zu spielen. Warum, wusste keiner so genau, denn eigentliuch war das okay, was sie da ablieferten.
Also: Noch einmal Applaus, und los ging es. Die Band spielte ein paar Töne, dann wieder Abbruch. Der Sänger hat den Einsatz verpasst. Also, noch mal. Und wieder klatschen, und wieder spielten sie. Doch dann der nächste Abbruch, irgendwas war wieder falsch. Einmal noch wollten sie es versuchen. Doch wieder brach die Band ab. Dann erst schaltete sich Harald Schmidt ein: Sie hätten jetzt sieben Anläufe gebraucht, und selbst David Bowie habe nicht mehr als einen Versuch gehabt. Plötzlich fällt den Musikern ein, dass der erste Take ja doch ganz okay gewesen sei, allerdings sind sie sich da nicht so ganz einig. Eine seltsam peinliche Vorstellung…
Nicht nur, weil ich mit Harald Schmidt gesprochen habe – der Besuch der Show in Köln lohnt. Es macht Spaß, dort zuzusehen. Und da ja nun doch nicht Schluss ist, wird es mich sicherlich später wieder mal nach Mülheim ziehen.
Mein erster Besuch bei der Show: -> 4.11.2000
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