Zumba ist der neue Fitnesstrend. Zumba ist – so steht es auf zumba.de – eine Tanzfitnessparty zu lateinamerikanischer Musik, die einfach zu erlernen ist, Kalorien verbrennt und so Millionen Menschen Spaß macht und Gesundheit bringt.
Das ist die Theorie.
Die Praxis haben wir heute in Kremmen miterlebt.
Als der Kurs Mitte Juli erstmals angeboten wurde, kamen um die 100 Leute zum Probetraining. Heute gibt es dort mehrere Kurse pro Woche, an denen fast 100 Leute teilnehmen – allein in Kremmen. Zumba wird auch im Turm in Oranienburg gemacht, auch in Lehnitz, Leegebruch und Marwitz – demnächst auch in Velten. Man könnte sagen: Zumba ist in Oberhavel voll im Kommen.
Aber offenbar ist Zumba ein Frauentrend. Denn heute waren wir die einizigen
beiden Männer. Die Hähne im Korb.
Ich war bereit. Turnschuhe, Traininghose, ein Handtuch, was zu trinken. Zwischen den Musikstücken könne man was trinken gehen, sagten die beiden Trainingsleiterinnen.
Und los ging’s. Lateinamerikanische Musik, schnelle Rhythmen. Vorn, auf der Bühne, zeigte uns eine der beiden Zumbatänzerinnen, was wir zu tun haben. Hüfte kreisen. Schritt zur Seite, Schritt zur Seite, andere Seite, andere Seite. Arme nach oben, links, rechts, links, Schritt rechts, Schritt links.
Sie haben uns schon vorher gesagt, dass es am Anfang ein wenig schwierig sei. Die Choreografien seien nicht so simpel wie beim Aerobic, nichts sei einstudiert. Am Anfang habe totales Chaos geherrscht, jetzt sehe es richtig gut aus.
Aber nun waren wir da, und da sah es nicht mehr gut aus. Ich hatte das Gefühl, ich hing immer seine Sekunde nach. Drehte sich die Frau vorn um ihre eigene Achse, machte ich das auch. War ich damit fertig, machte sie vorn schon längst wieder was anderes.
Applaus. Das Lied ist zu Ende. Ein paar Frauen kichern. „Haben Sie was zu trinken?“, fragt die Vortänzerin. „Nicht, dass Sie hyperventilieren. Wir haben auch ’ne Krankenschwester hier.“
Na ja, so schlimm war es dann doch nicht. Wir haben geschwitzt, aber so richtig fertig waren wir nicht.
Weiter! Arme hoch! Zur Seite! Beine links. Rechts. Dann drehen.
Kaum habe ich verstanden und umsetzen können, was da eigentlich grad gemacht werden soll, da ist schon die nächste Schrittfolge dran. Was’n Stress!
Man ist die ganze Zeit dabei, nach vorn zu sehen, um alles mitzubekommen. das ist auf die Dauer ein wenig anstregend.
Hüftschwung! Zur Seite! Schritt nach vorn! Zurück! Arme rudern! Und dann noch der… ich sage mal… Tittenwackler. Eine Bewegung, die ich irgendwie so gar nicht drauf habe.
So stehen wir inmitten der Frauen, die Spaß am Zumba haben und machen irgendwie mit. Ich mache wahrscheinlich nicht mal die Hälfte der Dinge, die da eigentlich gemacht werden sollen. Ich dachte nicht, dass ich so ein Bewegungslegastheniker bin. Und das lag weniger an meiner nicht vorhandenen Fitness, sondern an der mangelnden Koordination. Wenn ich mit den Füßen tanzen muss, kann ich nicht noch die Hüfte schwingen und mit den Armen rudern. Vielleicht haben mir die Frauen da was voraus.
Am Ende wollten wir natürlich wissen, wie wir uns geschlagen haben: „Typisch Anfänger!“, so das Fazit der beiden Vortänzerinnen. „Das Rhythmusgefühl ist da, muss aber noch ausgebaut werden.“
Bei den Frauen hat das alles auf jeden Fall eleganter ausgesehen.
Ich glaube, für mich ist Zumba nichts. Ich brauche einen klareren Ablauf. Ich brauche mehr Anleitung, die Trainerin muss mehr sagen, was gerade gemacht wird und wie lange noch – eher wie bei der Aerobic.
Meinem Kollegen hat es da schon mehr gefallen – er will vielleicht mit seiner Frau demnächst auch mal zum Zumbakurs.
Mal sehen, vielleicht probiere ich irgendwann mal Aerobic oder etwas Ähnliches aus. Oder hat jemand noch andere Vorschläge?
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