1935 sah Oranienburg an vielen Stellen ganz anders aus als heute, 2010. Das Schloss stand natürlich schon, es sah jedoch nicht so edel aus. Gegenüber des Schlosses stand ein Rathausgebäude, in dem ein Hotel untergebracht war. Die Schlossbrücke war eine andere. Am Lehnitzsee stand noch die Strandhalle, am Strand war die Hölle los.
All das haben wir heute im Kino gesehen. Eine Zeitreise nach Oranienburg.
Der große Saal im Filmpalast war komplett ausverkauft, ein Zustand, den es dort wohl nur noch selten gibt. Bürgermeister Laesicke gab den Moderator mit launigen, lockeren Sprüchen und Erklärungen.
Die ältesten bewegten Bilder aus Oranienburg waren 75 Jahre alt. Leider jedoch scheint es aus der DDR-Zeit kaum Filme aus Oranienburg zu geben. Im Archiv der Stadt ist nur einer von 1979, der das Leben an der Landwirtschaftsschule in Eden zeigt.
Spannend auch der Blick in die Wendezeit. 1990 wurde Hamm die Partnerstadt Oranienburgs. Im Interview mit Oranienburgern wirds dann jedoch peinlich: Was die Leute von Hamm erwarten, wurden sie gefragt. Dass Hamm reich sei, so die Antwort. Und Geld rüber schaffe. Na ganz toll. 1990 musste Oranienburg bei den Menschen in Hamm ja einen echt miesen Eindruck gemacht haben.
Am Ende des spannenden Heimatkinoabends, beschlossen wir, bald selbst einen Oranienburg-Abend zu machen. Ich habe schließlich auch einiges aus den 90ern im Archiv. Den kompletten N3-Film „Altlasten?“ über Oranienburgs Schwierigkeiten im Umgang mit der Geschichte (von 1991) sowie einen Zusammenschnitt mit Nachrichtensendungen vom 2. Februar 1995, als 16.000 Oranienburger wegen einer Bombenentschärfung evakuiert wurden. Da war Oranienburg bei Sat.1, RTL und Co. das Topthema.
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