Trauer im Büro: Unser Kollege Michael Urban ist gestorben. Er wurde nur 50 Jahre alt und erlag einer schweren Krankheit.
Urban war ein toller Fotograf. Er arbeitete für die MAZ in Oranienburg und für die ddp. Fotos der Agentur ddp aus Brandenburg waren meist von ihm.
Und man merkte sofort, wenn Urban im Dienst war, Fotos trugen seine Handschrift. „Ein typischer Urban!“, war bei uns bereits ein geflügeltes Wort. Jedes Motiv setzte er meist aufwändig in Szene, und sei es nur eine Menschengruppe. Dann stieg er eben mal auf eine Leiter und fotografierte sie von oben. Seine Bilder waren meistens etwas Besonderes.
Seine Vita, die ich erst durch seinen viel zu frühen Tod, erfahren habe, ist beeindruckend. Er war der Reuters-Fotograf in Bonn, arbeitete dort auch zur Wendezeit, war damals Helmut Kohl auf den Fersen. Er reiste zu Fußball-Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen. Hat viel gesehen von der Welt.
Das letzte Mal begegnete ich ihm im April, er lief über das Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen. Am Gedenktag der Befreiung unterhielt er sich gerade mit einem der Gäste, die in den 40ern in dem KZ inhaftiert war. Das Foto stand am nächsten Tag in der Zeitung.
Urbans Tod macht uns traurig. Er starb im Kreis seiner Familie in Borgsdorf. Wir werden ihn und seine Bilder vermissen.
Schreibe einen Kommentar