Die Promillebischöfin

Das ist dumm. Das ist fahrlässig. Mein Gott, Margot! Was haben Sie da nur getan?
Die Bischöfin und EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann ist in der Nacht zum Sonntag in Hannover von der Polizei erwischt worden. Fehler Nummer 1: Mit ihrem Dienstwagen raste sie über eine rote Ampel. Fehler Nummer 2: Sie war besoffen, mehr als 1,5 Promille Alkohol im Blut. Da überhaupt noch auf den Beinen zu stehen, schaffen meist nur Alkoholiker.

Sie ist erschrocken, sagt Frau Käßmann. Ja, genau. Und ich bin’s auch. Diese Frau steht der Evangelischen Kirche in Deutschland vor. Sie hat Vorbildfunktion. Und die Menschen schauen sowieso argwöhnisch auf sie und ihren Posten. Und dann das.
Nun ist es so, dass es durchaus mal passieren kann, dass man über eine rote Ampel fährt. Aber dass der Alkoholpegel so hoch ist – und 1,5 Promille sind verdammt viel -, nein, das darf nicht passieren. Und schon gar nicht der EKD-Vorsitzenden, die unter medialer und kirchlicher Dauerbeobachtung steht. Und überhaupt gar nicht zur Fastenzeit, wo doch das alles sowieso tabu ist, und die Kirche Wasser predigt, während Frau Käßmann offenbar sehr, sehr, sehr tief ins Weinglas schaut (oder was auch immer sie nicht in Maßen genossen hat).

Was will diese Frau ihren Anhängern eigentlich noch erzählen? Welche Werte will sie noch vermitteln? „Besoffen bei Rot – kann ja mal passieren? Bitte verziehen Sie mir!“? Es ist wirklich schade um sie.


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Kommentare

11 Antworten zu „Die Promillebischöfin“

  1. Flug

    Generell finde ich es nicht schlimm, dass Landesbischöfin Margot Käßmann mal Alkohol trinkt! Doch ich finde es erschreckend, wie eine Frau in diesem Alter noch den Leichtsinn besitzt ihr und vor allem das Leben anderer Menschen aufs Spiel zu setzen! Der ganze Vorfall rückt natürlich die evangelische Kirche in ein unwahrscheinlich schlechtes Licht!

  2. RT

    Mal Alkohol ist völlig okay, aber 1,54 Promille sind nicht „mal Alkohol“. 1,54 Promille sind schon verdammt viel.

  3. RT

    Margot Käßmann tritt als EKD-Vorsitzende zurück.
    Das ist schade, aber die richtige Konsequenz.

  4. Felix

    Ich habe mich mehrmals gefragt, ob du das alles ironisch meinst. Wieso sollten die Leute argwöhnisch auf ihren Posten schauen? Weil sie eine Frau ist? Und falls das wirklich so wäre, sollte diese Beobachtung sie wirklich dazu verpflichten, anders oder besser zu arbeiten, als es ein Mann an ihrer Stelle tun müsste?

  5. RT

    Ich meine das nicht ironisch, es ist doch aber so, dass sie permanent intern unter Beschuss stand. Warum das so war – keine Ahnung.
    Alkoholfahrten mit so einem hohen Promillewert müssen hart bestraft werden. Und wenn es dann noch eine Prominente erwischt, ists natürlich ebenso bitter. Oder vielleicht noch mehr, wie in diesem Fall.

  6. Philipp R.

    Gut, ich war nie ein Fan von Medien-Margot. Aber dass sie nicht über eine inhaltliche Debatte sondern über so eine haarsträubend-fahrlässige Aktion stolpert, das ist schon überraschend. Ja, Christen (und natürlich auch Bischöfe) sind Menschen, die auch Fehler machen. Kenn ich ja auch von mir selbst. Aber das hier ist kein Ausrutscher, das ist absolut gedanken- und verantwortungslos. Und da muss man dann schon nach der persönlichen Eignung des Einzelnen fragen.

  7. RT

    Genau. Spannend ist ja auch: Wer war der Beifahrer, warum ist der nicht gefahren, war der auch hackedicht?

  8. Philipp R.

    Das würd ich noch nichtmal als das größte Problem sehen. Die Frage ist doch eher: Welche Rückschlüsse lässt die Tatsache zu, dass sie bei dem Alkoholspiegel noch solide fahren konnte? Ich hoffe nicht, dass der Stress des Amtes ihr ein Alkoholproblem beschert hat. DAS wäre echt bitter.

  9. RT

    Diese Rückschlüsse finde ich auch spannend. 1,5 Promille muss man ja auch erst mal schaffen… Oder ist der Pegel vielleicht immer erhöht?

  10. Felix

    Ich glaube du überschatzt die 1,5 Promille. Sie ist eine schlanke, kleine Frau, da gehts doch schnell nach oben.

    Zum Vergleich: Vermindeterte Schuldfähigkeit ab 2,0 Promille, richtige Schuldunfähigkeit ab 3,0 Promille, bei Tötungsdelikten sogar 3,3 Promille. Sie ist also insoweit eher „leicht angetrunken“.

  11. RT

    Wie gesagt, kommt drauf an, was sie gewöhnt ist.

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