(25) -> 25.1.2010
Donnerstag, 1. Februar 1990.
Bei uns zu Hause liegt ein Zettel auf dem Tisch. Meine Klassenleiterin Frau E. gab ihn uns zwei Tage vorher mit.
“Liebe Eltern!“, heißt es da. „Der Sprachunterricht (Russisch/Englisch) wird ab dem 2. Halbjahr (März 1990) neu gestaltet. Die Schüler können in der 5. Klasse wählen, ob sie weiterhin am Russischunterricht teilnehmen wollen.“
Eigentlich ist es das, was ich immer wollte. Denn Russisch fand ich doof. Es war eine neue Schrift, ich musste mich plötzlich hinsetzen und wirklich lernen. Und ich hatte keine besonders gute Noten. Allerdings ahnte ich noch nicht, dass sie später noch schlechter sein würden.
Nur: Ich hatte am Ende dann doch keine echte Alternative.
„Der Englischunterricht beginnt ab Klasse 7, auch freiwillig“, stand auf dem Zettel. „Aber: Wer die 10. Klasse abschließen möchte, muß eine Fremdsprache berherrschen (Russisch oder Englisch). Wer das Abitur absolvieren möchte, muß zwei Fremdsprachen beherrschen!“
Na toll. Ich wollte Abi machen, das stand eigentlich schon in der 5. Klasse fest. Zumindest wollte ich mir diese Tür nicht verschließen. Es war also klar: Ich brauchte zwei Fremdsprachen. Also Englisch. Und, tja, Französisch? Noch eine neue Sprache? Dann lieber doch Russisch. Das hatte ich ja nun schon ein halbes Jahr lang. Und das alles sausen lassen?
Was soll ich tun? (Что я должен делать?) Aber das Ergebnis stand bald fest: Ich nahm weiter am Russischunterricht teil. Und hatte … nein, keinen Spaß daran. Nie.
Schreibe einen Kommentar