Vor 20 Jahren (27): Giftblätter

(26) -> 1.2.2010

Freitag, 9. Februar 1990.
Die Giftblätter. So wurden die Zeugnisse immer genannt. Ich hatte bis dahin eigentlich nie einen Grund, die Dinger als Giftblätter zu betiteln. Nun gut, die 4 in Sport war schon blöd. Aber der Rest konnte sich immer sehen lassen: einsen und zweien.

In der 5. Klasse gehört man schon nicht mehr zu den ganz Kleinen. Wir bekamen eine neue Klassenleiterin, wir hatten nun auch Biologie, Heimatkunde hieß nun Geografie. Und wir mussten Russisch lernen.
Meine Noten im Frühjahr 1990 waren ein Auf und Ab – auf hohem Niveau. In Literatur gabs nur noch eine 2. In Werken und Mathematik auch (Letzteres ging am Ende weiter bergab). Dafür verbesserte ich mich in Kunst auf 1 und in Sport auf 3. In Russisch stieg ich mit einer 2 ein.
Nun ja, und meine Kopfnoten, die am Ende der 4. Klasse einheitlich auf 1 standen: Betragen und Mitarbeit nur noch 2. Ich hatte wohl Besseres zu tun.

Wenn ich mir heute meine Zeugnisse so ansehe, fällt mir auf: Auf keinem einzigen hat mein damaliger Direktor unterschrieben, sondern immer nur sein Stellvertreter „i.A.“. Hatte er nie Zeit? Oder war er mit der Erfüllung sozialistischer Aufgaben überfordert?
Egal. An diesem 9. Februar 1990 begannen unsere Winterferien.


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