Rügen 2009 (5): Feuer, Fliegen, Sowieso

(4) -> 19.4.2009

Knappe drei Stunden, und wir erreichten Baabe. Von wegen Stau hinter der Rügenbrücke. Ganz geschmeidig fuhren wir über den Strelasund und gelangten ohne Störungen auf die Insel Rügen.
Der Stau war dafür auf der Gegenseite. Es scheint das Gesetz zu geben, dass ab 10 Uhr der Rückreiseverkehr beginnt. Denn das Seltsame war: Der gewaltige Stau hatte nichts mit der Rügenbrücke und den dortigen Verkehrswidrigkeiten zu tun. Erst ab Rambin, dem letzten Ort vor der Brücke, war die Spur dicht. Es waren einfach zu viele Leute in Richtung Stralsund unterwegs. Bis Bergen ging gar nichts mehr. Gut, dass wir damit nichts zu tun hatten.

Auch die Marienkäferplage scheint zu Ende zu sein. Ein einziger „Mariechenkäfer“ landete auf dem Arm des kleinen Mädchens neben uns – und die war schwer begeistert. Dafür nerven kleine Fliegen, die überall und nirgends landen und jucken. Aber am Strand war das noch erträglich. Eklig wurde das erst, als wir am Abend zum Baaber Bollwerk liefen – dort schwirrten sie in Scharen herum und wurden zur Plage.

Am Hafen feierten die Leute das Bollwerkfest. Und ich traf alte Bekannte: Die Band Sowieso spielte die besten Gassenhauer der 60er, 70er, 80er, 90er und 00er-Jahre (Sagt man das so? 00er-Jahre? Oder auch Nullerjahre? Oder 2000er? Es wird Zeit, dass wir einen Name finden für das Jahrzehnt, das in viereinhalb Monaten zu Ende ist.) Und ich überlegte schon vorher: Der Name Sowieso sagte mir was. Und tatsächlich: Ich habe sie schon einmal in Baabe erlebt, 2006 auf der Kurbühne. Es war toll. Und es war auch heute toll. Oder, sagen wir mal: Es war okay. Ich habe mitgewippt. Und mitgesungen. Und mitgeschunkelt. Was man nicht von jedem behaupten kann.
Eigentlich warteten wir auf das für 23 Uhr angekündigte Feuerwerk. Hinter der Bratwurstbude war eine Absperrung, dahinter ein paar Ständer und Gerüste. Da sollte das Feuerwerk sein. Um Punkt 22.58 Uhr begann dann das… nun ja, sagen wir mal… also… das Feuerdings. Es war im Grunde nur eine Abfolge von brennenden und qualmenden Lichtern. Gingen die einen aus, war die nächste Reihe dran. Lustlos, einfallslos, öde und nach acht Minuten vorbei. Es war das beknackteste und überflüssigste Feuerwerk, das ich je gesehen habe. Das Geld hätten sie auch gleich in den Bodden werfen können. Oder Freibier spendieren können, dann hätten alle was von gehabt.
Diesen Feuerwerksversuch muss ich erst mal verkraften.


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Kommentare

7 Antworten zu „Rügen 2009 (5): Feuer, Fliegen, Sowieso“

  1. tomtesk

    Ich bin für „Toilettenjahre“.

  2. RT

    Das klingt ein bisschen negativ, oder? Wobei: Wenn die Krise so weitergeht…

  3. tomtesk

    Wieso negativ? Eine Toilette ist der befreiendste Platz, wo gibt. Toi toi toi!

  4. RT

    Einerseits, ja.
    Aber andererseits steht es auch für Runterspülen.

  5. tomtesk

    Das ist doch eine positive Metapher! 😛

  6. RT

    Na ja, na ja…

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