München (9): Der 50-Euro-Deal

(8) -> 17.6.2009

Ein gemütlicher Nachmittag in der Münchner Innenstadt. Wir sitzen an einem kleinen Tischchen am Rande des Gehweges. Ich esse Kirschen, die anderen Pizza (was übrigens meinerseits nichts mit Diätabsichten zu tun hat – leider).
Auf den Straßen am Max-Weber-Platz ist die Hölle los, die große Kreuzung ist hoffnungslos überlastet. Ich sehe noch wie ein Auto auf der Linksabbiegerspur losfährt. Von vorn kommt ein Lieferwagen. Dessen Bremsen quietschen. Kurz darauf knallt es mächtig. Der Pkw wird an der Seite getroffen, die beiden Airbags auf dessen rechter Seite gehen auf. Gut, dass dort niemand saß, das wäre böse ausgegangen.
So ist durch den Unfall niemand verletzt worden, der Schaden am Pkw jedoch ist beträchtlich. Um die Schuldfrage wird er wohl nicht herumkommen, denn er hätte den Lieferwagen durchlassen müssen.

Aber die Kreuzung hat es auch in sich, wie wir in den folgenden Minuten beobachteten. Die Linksabbieger können die Spur nicht rechtzeitig freimachen und verstopfen alles. Ständig wird blöd gehupft und geklingelt, und dann kommt auch noch die Straßenbahn. Schrecklich. Es knallt bestimmt öfter am Max-Weber-Platz.

Fast um die Ecke ist der Hofbräukeller. Jetzt, im Fastsommer, saßen wir natürlich nicht im Keller, sondern im Biergarten. Wenn auch auf einer provisorischen Sitzgelegenheit.
Der Biergarten war voll, rappelvoll. Nur neben dem Klohäuschen lagen ein Tisch und zwei kleine Bänke im Dreck. Wir hoben sie auf, säuberten sie und stellen die Möbel an den Rand des Gartens. Und so hatten wir dann auch einen Platz – auch wenn wir zu acht dort sehr gedrängt saßen.
Im Laufe des Abends gesellte sich eine Gruppe amerkianischer Studenten neben uns. Sie standen dort so rum und ließen sich von einem von uns fotografieren. Einer von ihnen fragte dann, wie man denn hier einen Tisch bekomme. Unsere Antwort: warten und dann zuschlagen. Darauf er: Und wenn er 50 Euro zahlen würde, wenn wir unseren Tisch räumen würden?
Wir räumten und waren 50 Euro reicher. Im Park nebenan ließen wir den Abend dann ausklingen. So hat unser provisorischer Rumpeltisch doch noch was gebracht…

Ein wirklich herrlicher Ort ist der Englische Garten. Am Eingang fand heute ein klassisches Konzert statt, die Leute spielten Boule bis zum Abwinken. Wir spazierten weiter – durch die grüne Lunge Münchens. Auf den Wiesen treffen sich die Menschen, spielen Ball, unzerhalten sich, musizieren, grillen, joggen.
Unser Ziel war der Chinesische Turm – auch ein riesiger Biergarten. Hunderte Tische mit tausenden Leuten amüsierten sich, speisten und tranken. Eine locker-gelöste Atmosphäre bis in die tiefe Nacht. Inclusive Läberkäs und Bratkartoffel’n (ja, mit Apostroph) meinerseits.
Das sind die Sommerabende in München. Wir lieben es. Servus!


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