Der Balisto-Zoff

Ein Mann taucht am Verkaufstresen des Oranienburger Bahnhofskioskes auf. Er fragt die Verkäuferin, ob seine Tochter bei ihr ein Balisto-Riegel gekauft habe. Ja, habe sie.
Der Mann geht wieder.
Hat er seiner Tochter nicht geglaubt? Hat sie ihr taschengeld veruntreut? Was war geschehen?
Gegenüber des Kioskes im Bahnhof befindet sich ein kleines Lädchen, in dem allerlei Lebensmittel verkauft werden. Und hier ging der Balisto-Zoff weiter. Das Mädchen, heulend, der Papa, nach Alkohol riechend, und die asiatische Verkäuferin, keifend.
Die Frau zetert in gebrochenem Deutsch, dass sie überzeugt davon ist, dass das Mädchen das Balisto bei ihr gekauft habe. Sie knallt den Riegel auf ihren Tisch, um ihr eventuelles Rechthaben zu verdeutlichen.
„Aber ich war doch gerade drüben“, ruft der Mann immer lauter werdend. Seine Tochter habe den Riegel im Geschäft gegenüber gekauft. Durch nochmaliges Riegel-auf-den-Tisch-knallen verdeutlicht die Lebensmittelverkäuferin, dass sie an dieser Stelle überhaupt niemandem glaubt.
Nun mischt sich auch die Zeitungsfrau von gegenüber ein. Ja, das Mädchen hat das Balisto hier gekauft. Basta.
Die Antwort ist weiteres Gezeter. Und Riegel knallen. Den kann die Geschäftsfrau sicherlich nicht mehr verkaufen.
Vater und Tochter verlassen die Szenerie. Abgang ohne Freisprechung.
Ich kaufe mir eine Banane und Weintrauben – und bezahle. Glücklicherweise hatte ich mir gegenüber keinen Schokoriegel gekauft. Ich glaub, dann hätte sie mich gehauen…


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert