70 Minuten Heinrich Heine

Aufführung von Gymnasiasten über das Leben des Dichters

MAZ Oranienburg, 15.6.2007

ORANIENBURG
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.“ Das Zitat werden viele sicherlich kennen, ohne zu wissen, von wem es stammt. Es ist von Heinrich Heine, dem bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts.
Die Literatur-AG des Louise-Henriette-Gymnasiums (LHG) beschäftigte sich in den vergangenen Monaten mit dem Werk von Heine. Das Ergebnis ist ein mehr als einstündiges Programm, das sie bereits mehrmals aufführte. Am Mittwochabend gastierte die zwölfköpfige Gruppe unter der Leitung von LHG-Lehrerin Christina Gruhne an der Torhorst-Gesamtschule. Etwa 30 Zuschauer waren gekommen, um zu erfahren, was es mit Heinrich Heine (1797 bis 1856) auf sich hat.
Das Konzept des Programms geht voll auf. Ein Schüler, gespielt von Patrick Simm, muss ein Referat über Heine halten und stöbert in Unterlagen und Büchern. Was er findet, tragen im Hintergrund die anderen Mitglieder der Literatur-AG in kleinen Inszenierungen vor: Briefe, Manuskripte, Gedichte. Für die Zuschauer eine sehr kurzweilige Sache. So erfahren sie, was Heine über das Leben und die Liebe gesagt und geschrieben hat, über Politik, das Älterwerden und den Tod.
Die Zuschauer bekamen innerhalb von 70 Minuten einen umfassenden Überblick über Heines Leben und Schaffen. „Ich fand’s toll“, sagte Daria Götz (17) im Anschluss. „Es war originell. Schön, wie alles in die Handlung eingespannt war.“ Anne Golde (17) stimmt ihr zu: „Sie haben auch sehr gut geschauspielert.“
Die Idee für den Heine-Abend hatte Lehrerin Christina Gruhne. Im vergangenen Jahr führte die AG bereits einen Tucholsky-Abend auf. Und es bringt auch etwas: „Letztens behandelten wir in Geschichte den Weberaufstand“, erzählte AG-Mitglied Mirjam Grüber. „Durch Heine wusste ich bereits Bescheid.“
Auf sehr lockere Weise schaffte es die Literatur-AG, Unterhaltung und Anspruch zu verknüpfen. Und wer Interesse an der Veranstaltung hat: „Man kann uns auch buchen“, so Christina Gruhne.


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