Turm-Tresentrauma

Die Verabredung war klar: Unsere Büro-Champions-League im Badminton sollte um 9 Uhr in der Oranienburger Turm-Erlebniscity fortgesetzt werden.
Wie immer kam ich gegen kurz nach 9 an. Am Empfang sagte ich, dass ich zum bestellten Badmintonplatz wolle.
Die anderen seien noch nicht da, bekam ich als Antwort. Ob ich schon mal bezahlen wolle.
Aber nein, ich warte lieber – nicht dass ich umsonst Geld ausgebe, falls keiner der anderen drei kommt.
Also warte ich. Und warte ich. Lese mir Broschüren durch. Und warte. Bis 9.15 Uhr.
Ich beschließe, nicht weiter zu warten. Gehe wieder zum Tresen, um die beiden bestellten Plätze abzubestellen. Ja, das sei ärgerlich meint die Frau an der Kasse. Und wenn sie doch später kämen, würde es sich ja nicht lohnen. Wer hat vorbestellt? Ich nenne den Namen. Und der hätte bezahlt? Ich bejahe.
Plötzlich sieht ihr eine Kollegin über die Schultern und meint, der Herr B. sei doch schon längst drin! Zu dritt seien sie gekommen und einer würde noch fehlen – ich!
Also 15 Minuten umsonst gewartet, nur weil die Tante an der Kasse zu doof war, um den Computer richtig zu bedienen.
Und, nein, es gab keine Entschuldigung – nur einen schlechten Scherz, dass Nachzügler ja 100 Euro zahlen müssten. Ha, ha, ha, selten so gelacht.
Auf dem Badmintonplatz gings munter weiter. Von den drei Plätzen waren zwei von anderen Leuten belegt. Obwohl wir zwei Plätze bezahlt hatten.
Ich also zurück nach unten zum Tresen. Nein, das könne nicht sein. Es sei nur ein Platz belegt und wir auf zwei Plätzen. Das ist schon richtig so.
Ich frage, was wir denn mit den Leuten machen sollen, die auf unserem Platz sind? Antwort: Tja, wir sollen denen halt sagen, dass sie falsch sind.
Nein, wieder keine Entschuldigung. Und kein: „Ich komme mal mit!“ Nein, das kann König Kunde doch auch alleine machen. Servicewüste Turm. Oder Dummheit? Faulheit? Nichtkönnen?
Ich also zurück. Immerhin bekam ich den Namen der Leute genannt, die den dritten Platz rechtmäßig belegten. Nun durften wir also rausfinden, wer die anderen sind.
Das klappte auch. Nur: Die beiden Frauen hatten angeblich auch vorbestellt und bezahlt. Davon scheinen die Tanten am Tresen aber nichts mehr zu wissen. Interessiert die wahrschicnlich auch nicht.
Glücklicherweise hatten die beiden Frauen auf dem Nachbarplatz keine Lust mehr auf Badminton, so dass wir den zweiten Platz doch noch bekamen – mit 35 Minuten Verspätung.
Am Ende die kompetenten Empfangsdamen am Tresen noch mal drauf angesprochen – nein, Entschuldigungen werden in solchen Fällen nicht ausgesprochen. Schließlich fühlten sie sich ja im Recht – sie haben nichts falsch gemacht. Stattdessen muss man sich noch blöd anmachen lassen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Turm-Tresentrauma“

  1. o-town, my lovely town.

  2. RT

    Du sagst es.

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