Die Mauer

Ich sehe es für mich als positiv an, dass ich die DDR noch miterlebt habe. Ich kann mich an die geteilte Stadt Berlin noch recht gut erinnern. An die Mauer, heute vor 45 Jahren wurden die Grenzen abgeriegelt. Kein Weg führte in den Westen. Außer, wenn meine Eltern in West-Berlin oder in Niedersachsen unsere Verwandten besuchen durften. Was nicht sehr oft vorkam.
Es kommt noch heute vor, dass ich auf dem Bahnhof Gesundbrunnen auf die S-Bahn warte und denke: „Mensch, da stehst du jetzt in West-Berlin.“ Auch wenn das vereinte Deutschland natürlich inwzsichen längst etwas ganz Normales ist.
Jeder gang durch das Brandenburger Tor ruft noch immer Erinnerungen hervor. Ich finde das toll.
Leider findet man in Berlin kaum noch Plätze, an denen die Mauer erhalten worden ist. Das ist sehr schade. Nicht, weil die DDR weiterleben soll. Sondern, um zu erinnern. Wie war das eigentlich damals? Wo stand die Mauer? Die „Jugend von heute“ findet nicht wirklich einen Ort, wo sie das ansehen kann. Berlin hat damit eine sehr wichtige Chance verschenkt.
Was man heute am Checkpoint Charlie zu sehen bekommt, hat nichts mit der damaligen Staatsgrenze zu tun. Das Mauermuseum an der Bernauer straße ist auch nur ein Kompromiss. Die Markierungen auf der Straße im Zentrum ist wichtig, aber auch nicht vollständig.
Wenn es nicht die vielen Dokumentationen gäbe: Die Mauer droht in Vergessenheit zu geraten.


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Kommentare

13 Antworten zu „Die Mauer“

  1. bkarto

    in solchen Beiträgen kommt immer der Satz: „die Jugend von heute weiß gar nicht mehr wo die Mauer lang ging“

    Wieso wollen die Alten von heute denn unbedingt, das die Jugend von heute das weiß? Was genau geht der Jugend von heute da verloren, wenn sie das nicht mehr wissen?

  2. RT

    Na ja, auch die Jungen WOLLEN wissen, wo die Mauer stand. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Weil sie gar nicht begreifen können, warum zB direkt vor dem Brandenburger Tor (ist markiert) die Mauer stand.
    In einem Fernsehbeitrag wurde heute Nacht gezeigt, dass gerade Schülergruppen aus dem Ausland danach suchen.

  3. bkarto

    aha, das heißt also die Mauer ist so etwas wie die Pyramiden in Ägypten.

  4. marksma

    Bin sehr erstaunt, dass du und deine Eltern nach dem Mauerbau in den Westen zu Besuch durften? Das war doch eigentlich niemandem erlaubt? Erst Recht nicht der gesamten Familie,denn dann war ja die Gefahr zu groß, dass sie im Westen bleiben und nicht mehr zurück kommen.
    Ansonsten muss ich dir Recht geben: die vielen Touristen und Schülergruppen suchen nach Zeichen der Mauer.Das sind einfach Zeichen der Vergangenheit, die zur Geschichte dazu gehören. Die Nachfolger der PDS,insbesondere Herr Flierl, werden es aber schon zu verhindern wissen, dass nicht allzuviel davon bleibt….sie sind ja schon kräftig dabei.

  5. RT

    @bkarto
    Im Grunde genommen ist es so. Es ist ein Zeugnis der Geschichte. Ist das schlecht?

    @marksma
    Nein, für mich führte, wie ich ja schrieb, kein Weg in den Westen. Nur Rentner durften. Zu bestimmten familiären Anlässen durften aber auch schon jüngere Leute in den Westen reisen, allerdings keine Kinder.
    So waren meine Eltern zB im September 1989 in West-Berlin zur Taufe meines Cousins. Oder mein Vater war Mitte der 80er zur Silberhochzeit meines Onkels in Niedersachsen.

  6. bkarto

    nein, nein Ein Zeugnis der Geschichte zu bewahren ist nichts Schlechtes. Aber es ist ein schmaler Grad. Geschichte bedeutet immer auch Ideologie. Ideologien zu bewahren ist dagegen Kontraproduktiv.

    P.S. Den letzten Satz kann man sehr unterschiedlich interpretieren. Sowohl im allgemeinen als auch in dem konkreten Fall. Von daher lass ich ihn erst mal unkommentiert so stehen

  7. RT

    Welchen letzten Satz?

    Natürlich ist es ein schmaler Grad. Aber es deswegen ganz sein lassen?

  8. bkarto

    ich meinte meinen letzten Satz in meinem letzten Beitrag aber da wohl keiner darüber stolpert ist es auch gut so.

    Natürlich nicht ganz sein lassen. Solange es um die Mauer als Bauwerk geht und nicht als Ideologie.

  9. RT

    Die Mauer soll keineswegs aus ideologischen Gründen an einer Stelle „bewahrt“ werden. Nicht, weil Ost und west getrennt sein sollen. Sondern weil an die Zeit von 1961-1989 erinnert werden soll.

  10. Thommi

    Robert du hast mal wieder auch meine gedanke voll getroffen und ich denke das mn so langsam die ddr vergessen will, Das palast der republik ist nicht mehr und nach und nach verschwindet alles was an die DDr erinnert. Aber ein glück können erinnerungen nicht weggenommen werden

  11. RT

    Nun ja, was den Palast der Republik angeht, war ich dann doch dafür, dn abzureißen. So, wie er in den letzten Jahren aussah, war er ein Schandfleck.

  12. Thommi

    das hast du recht aber man hätte es nicht so weit kommen lassen müssen ,oder?

  13. RT

    Ja. Im Grunde schon.

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