Schwänze auf Halbmast

Desireé Nick versaute Oranienburg

MAZ Gransee, 4.11.2005

ORANIENBURG
„Ich freue mich, dass die Oranienburger ein wenig versaut werden wollen.“ Der erste Gag des Abends kam von Moderator Jürgen Rummel. Seine Aufgabe bestand Mittwochabend darin, die Gäste in der ausverkauften Orangerie auf die Queen vorzubereiten.

Desireé Nick, die Königin des australischen RTL-Dschungels, weilte in schlichtem Outfit in Oranienburg, um aus ihrem aktuellen Werk „Gibt es ein Leben nach 40“ zu lesen. Doch eigentlich kann die Nick darüber gar nichts wissen. Schließlich ist sie nach eigenen Angaben schon seit Jahren konstant 39.
Das Inhaltsverzeichnis klingt vielversprechend: Wie man Männer aufgabelt. Wie man sich vor Arschlöchern schützt. Ehe ist, wenn man mit jemand anderem schläft. Woran man merkt, dass ein Mann schwul ist. Desireé Nick begann mit dem kürzesten Kapitel ihres Buches: Kann man einen schwulen Mann umdrehen? „Nein. Punkt. Vergessen Sie’s.“
Der Einkauf für Frauen über 35 sei schwierig. Gut wäre es, wenn es in Klamottenläden Seniorenkabinen mit 25-Watt-Birnen gäbe. „Man muss ja nicht alles so deutlich sehen.“ Und die Azubischlampe will einem dann auch noch ein handtellergroßes Dreieck als Bikini aufschwatzen.

Heikel: Männer auf Halbmast. Besser: Schwänze auf Halbmast. Ein halbsteifer Schwanz geht im Bett der Frau Nick schon mal gar nicht. „Eine Zumutung“, sagt sie. „Wie gewollt und nicht gekonnt. Traurig wie ein lauwarmer Kaffee.“ Sex solle schließlich nicht in Barmherzigkeit ausarten.
Was Männer befürchten, ist auch so: „Wir Frauen reden über Schwanzgrößen.“ Komme es auf die Größe an? Klare Antwort: „Ja.“ Deshalb würden Männer Klatsch und Tratsch unter Frauen verabscheuen.

Hausfrau, Showstar und allein erziehende Mutter Desireé Nick hatte den Orangeriesaal voll im Griff. Mit sehr viel derbem Humor und Selbstironie bahnte sie sich den Weg in die Herzen der Oranienburger.


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