Neuköllner Dinge des Lebens

Angenommen, man ist nicht mehr: Was bleibt übrig? Welche Dinge stehen für das Leben, das man geführt hat?
Auf dem Gutshof Britz in Berlin gibt es die Ausstellung „Das Museum des Lebens“. Vorgestellt werden Menschen aus Berlin-Neukölln, die nicht mehr da sind. Wir sehen ihre Gesichter, wir sehen aber vor allem einige ihre Dinge, die die geprägt haben.

Da ist Elisabeth Rosenthal, eine Frau, die ein langes Leben hatte. Wir sehen Briefe, die an die geschrieben worden sind, viele Briefe. Oder Jusef El-Abed, noch ein Junge. Von ihm liegt da beispielsweise eine Federtasche. Er hat seinen Vornamen drauf geschrieben. Von einem anderen Herrn liegen da die Fußballtrikots, die er so geliebt hat. Zwei Polizisten, die erschossen worden sind – zu sehen ist der Beitrag aus der „Abendschau“.

Es sind sehr persönliche Dinge, die dort ausgestellt sind. Sie erzählen sehr persönliche Geschichte von Menschen aus dem Stadtbezirk.
Leider ist die Schau nicht zu Ende gedacht. Denn Informationen über diese Menschen bekommt man nicht wirklich, wenn man nicht gerade ein Smartphone hat, das sich in ein W-Lan einloggen kann, um dort Hörstücke abzuspielen.
Was bei mir nicht funktionierte.
Was bedeutet: Man erfährt nichts über diese Menschen. Bis auf den Namen gibt es keine kleinen Tafeln mit den nötigsten Infos. Wer war das, warum lebt die Person nicht mehr? Was hat sie gemacht? Das würde auch den Leuten helfen, die kein Smartphone dabei haben.
Das ist schade.

Und was wären deine drei Dinge des Lebens? Eine spannende Frage, die schwerer ist, als man denkt.


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