Der letzte Flug – Abschied von Air Berlin

FR 27.10.2017 | 22.15 Uhr | rbb

Vermutlich hat noch keine Firmenpleite solche Emotionen hervorgerufen. Aber vermutlich gab es bei keiner Firmenpleite so einen Showdown wie am Freitagabend auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Um 22.45 Uhr sollte dort die letzte reguläre Air-Berlin-Maschine landen. Das ist der Moment, wo Air Berlin Geschichte ist. Der Moment, wo alles vorbei ist und vermutlich viele Mitarbeiter auf der Straße stehen.
Sicherlich ist es auch die erste Firmenpleite, die live im Fernsehen übertragen wird. „Der letzte Flug – Abschied von Air Berlin“ hieß die Sondersendung im rbb am Freitagabend.

Allerdings hatten die Fernsehmacher ein Problem. Als die Air-Berlin-Maschine aus München in Tegel landen sollte, war sie gerade mal in der Luft. Eine Stunde Verspätung. Und eine Stunde muss ja erst spontan gefüllt werden.
Also gab es lange Gespräche auf der Besucherterrasse, Live-Reportagen aus dem nun ziemlich leeren Terminal C in Tegel und Rückblicke.

Dann der große Moment. Man sah schon vom weitem die Lichter des Flugzeuges. Auf dem Rollfeld standen schon viele Leute, Mitarbeiter, die Abschied nehmen wollten.
Die Landung. Und noch eine Ehrenrunde über das Flughafen-Gelände. Als das Flugzeug die Halteposition erreicht, sagt Reporter Arndt Breitfeld, dass das ein Moment zum Schweigen sei, woraufhin er weiter redet – und irgendwie das Schweigen vergessen hat.
Das Flugzeug stoppt, und Moderatorin Cathrin Böhme beendet die Sendung, sie sei ja schon ziemlich lang gewesen.

Seltsam. Da warten die rbb-Leute mehr als eine Stunde lang, bis das eintritt, was sie übertragen wollten. Und wenn es wirklich emotional und spannend wird, wenn die letzten Passagiere und die Crew empfangen werden, dann beendet man beim rbb die Sendung. Klar, sie hatte schon 61 Minuten überzogen. Aber ob das „Riverboat“ (was ja live sowieso schon im mdr lief) nun um 0.02 Uhr, um 0.30 Uhr oder gar nicht beginnt, ist doch für eine Wiederholung eigentlich egal.


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