Jarre

Am Ende des Konzert ruft ein Künstler oft: „Danke!“
Im Fall von Jean Michel Jarre müsste ich eigentlich zurückrufen: „Gleichfalls!“

Am Donnerstagabend erlebte ich den Pionier der elektronischen Musik in der Berliner Mercedes-Benz-Arena. Das Konzert war sehens- und hörenswert, wenn auch bei weitem nicht das Konzert des Jahres. Das liegt natürlich daran, dass bei weitgehend instrumentaler Musik ja nicht viel mehr passieren kann, als dass der Musiker vorne an seinen Reglern steht.
Und für mehr als 70 Euro in der bei weitem nicht günstigsten Preiskategorie hätte ich mir schon gewünscht, dass man das mit Sounds und Effekten wettmachen kann.
Leider konnte Jarre das nicht einlösen. Die Musik kam eindimensional von vorn. Die Lichtshow war okay, aber wirklich nicht phänomenal. So war es auch schwierig, in der bestuhlten Arena das Publikum aus der Reserve zu bringen. Es gelang ihm, aber erst im letzten Drittel.
Na ja, was soll’s. In dem Fall zählte: Ich habe ihn mal live erlebt, und die Musik ist ja auch wirklich toll.

Ich höre Jarre schon sehr lange. Ob ich ihn schon vor der Wende kannte, kann ich leider nicht mehr sagen. Auf elektronische Musik stand ich aber schon immer. Schon in der Kinderbibliothek zu DDR-Zeiten liebte ich die Kassette mit einem Album von „Pond“. Den Song „Planetenwind“ mochte ich besonders gern.
So stieß ich dann auch auch Jean Michel Jarre und „Oxygen“. Das Album ist schon 40 Jahre alt. Viele der Songs begleiten mich und mein Leben in verschiedensten Situationen. Klar, dass 1993, als ich endlich auf CD umsteigen konnte, ich dann auch Jarre-CDs kaufte.
Es dauerte nun also etwas mehr als ein Vierteljahrhundert bis zum Live-Erlebnis. Aber besser spät als nie.


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