Ärzte auf dem Land: Näher dran am Patienten

Sandra Wischke hat mit ihrem Team den Umzug in die neue Vehlefanzer Praxis abgeschlossen

MAZ Oberhavel, 19.8.2016

Vehlefanz.
Es fehlen noch ein paar Bilder an der Wand. „Aber nichts, was irgendwie behindert, es geht nur noch um die Dinge, die ich schön finde“, sagt die Medizinerin Sandra Wischke. Ansonsten ist die neue Vehlefanzer Arztpraxis in der „Alten Schule“ an der Lindenallee voll arbeitsfähig. Mitte Mai sind Sandra Wischke und ihre vier Mitarbeiterinnen, drei Schwestern und eine Reinigungskraft, in die neuen Räume gezogen. Vorher befand sich die Praxis im „Haus der Generationen“.
„Der Umzug war von Anfang an geplant“, sagt Sandra Wischke. Das Projekt „Alte Schule“ sei von vornherein das Ziel gewesen. Die Niederlassung in Vehlefanz war an dieses Projekt gekoppelt. „Drüben haben wir auch schon unser ganzes Leistungsspektrum angeboten, aber jetzt haben wir alle ein bisschen mehr Platz.“

Die seit 2000 in Schwante lebende Ärztin bietet in Vehlefanz eine hausärztliche Versorgung, ist aber auch Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie. Bevor sie im Oberkrämer-Ortsteil praktizierte, arbeitete sie an der Neuruppiner Klinik, davor am Berliner Humboldt-Krankenhaus.
Sie verließ die Großstadt, um draußen auf dem Land zu arbeiten – und wenn man ihr so zuhört, dann ist gleich zu merken: Ihr gefällt das. „Ich mag die Nähe zu den Patienten und die ortsnahen Strukturen, die Vehlefanz zu bieten hat“, sagt Sandra Wischke. Nur die etwas weiteren Wege zu Fachärzten – nach Oranienburg, Hennigsdorf, Neuruppin oder Berlin – sind für einige Patienten hinderlich.

Sandra Wischke legt wert auf die Beziehungen zu den Menschen, die man in dem Ort eingehe. In einer städtischen Klinik seien die Patientenkontakte sehr viel kürzer und oft einmalig. Hinzu kommen noch die Hausbesuche, die sie ja auch immer wieder mal zu erledigen habe. Sandra Wischke sagt, sie kenne inzwischen die allermeisten ihrer Patienten in Vehlefanz mit Namen.
In vielen ländlichen Region wird es immer schwieriger, die ärztliche Versorgung zu sichern. „Es müssten sich Kollegen finden, die auch auf dem Land groß geworden sind.“ Sie kennt viele Beispiele, bei denen junge Ärzte die Praxis der Mutter oder des Vaters übernommen haben – und dafür aufs land zurückgingen. „Stadtmenschen sind meist nicht so geneigt, rauszuziehen“, vermutet Sandra Wischke.

In der Regel beginnt der Arbeitstag der Ärztin gegen 7.15 Uhr und dauert meist bis gegen 18 Uhr, donnerstags hat sie erst um 20.30 Uhr Feierabend. „Das klingt lange, aber es ist dennoch anders als der Dienst im Krankenhaus“, sagt sie. In ihrer eigenen Praxis könne sie besser vorausplanen.


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