(1) -> 12.11.2013
Zweiter Teil. Wegen des großen Erfolges.
Das war quasi ein Muss. Wenn ein Film so dermaßen an der Kinokasse klingelt, dann ist eine Fortsetzung Pflicht. Allerdings muss den Autoren dann aber auch etwas Gescheites einfallen.
Im Fall von „Fack ju Göhte 2“ hat man den Eindruck, dass Produzent, Autor und Regisseur Bora Dagtekin zwar Bock hatte – aber eine neue Story, die in der Goethe-Gesamtschule spielen könnte, ist ihm nicht eingefallen. Stattdessen stand die Frage im Raum: Lust zu verreisen?
Zeki Müller (Elyas M’Barek) ist zwar bei seinen Schülern beliebt, aber sein Lehrerjob geht ihm inzwischen auf den Sack. Zumal er eine neue Einnahmequelle hat: Diamanten. Blöderweise hat sie seine Freundin Lisi (Karoline Herfurth) gewissermaßen verschenkt. Die kleinen Klunker waren in einem Teddy, und der Teddy ist jetzt in der Spendenbox für Kinder in Thailand.
Kein Wunder, dass sich Zeki nun dafür engagiert, an einer Klassenfahrt nach Thailand teilzunehmen, und natürlich müssen einige aus seiner 10. Klasse auch mit.
„Fack ju Göhte 2“ muss sich mit seinem Vorgänger vergleichen, darum kommt er einfach nicht vorbei. Und da stinkt er regelrecht ab.
Im Grunde ist es eine Bankrotterklärung von Autor Dagtekin, dass er seine Protagonisten nach Thailand schickt. Dabei hätte der Schulalltag sicher noch was hergegeben. Aber schon in Teil 2 ist ihm nichts mehr dazu eingefallen.
Auch die Gagdichte ist sehr übersichtlich. Der Film hat nette Momente und zwei größere Lacher, aber sonst wird eher geschmunzelt. Im Vergleich zu Teil 1 ein regelrechter Ideenverfall.
Wenn man Teil 1 als Vergleich weglässt, dann bleibt eine harmlos, nette Komödie übrig, die an einigen Stellen sogar einen pädagogisch wertvollen Ansatz hat. Die Schüler sind zwar nicht helle, aber Herr Müller kann ihnen doch noch einiges beibringen. Und auch Müller selbst lernt etwas auf dieser Thailand-Reise.
Schauspielerisch bewegt sich der Film auf dem Niveau von Teil 1. M’Barek zeigt Humor und Muskeln, die Jungdarsteller spielen (hoffentlich spielen sie nur) ihre Naivität so, das es ganz lustig ist.
Falls es aber einen 3. Teil geben sollte, dann muss Bora Dagtekin noch eine ordentliche Schippe drauf legen.
Fack ju Göthe 2
D 2015, Regie: Bora Dagtekin
Constantinfilm, 115 Minuten, ab 12
6/10
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