Beim Döneressen bleibt keine Zeit für Kindererziehung

Hach, sind die aber süß. Wie sie sich auf dem Spielplatz so niedlich gegenseitig verprügeln. Wie sie sich im Sand wälzen und dabei so herrlich kreischen. Das ist ja so süß! Und wie sie sich mit Sand beschmeißen. Das ist ja wirklich göttlich! Und wie sie Grasballen ausreißen und die auf die Straße und die dort stehenden Autos werfen. Da möchte man sie doch am liebsten in den Arm nehmen und ganz doll lieb haben.

Es waren zwei Jungs, so um die neun Jahre, die auf dem Spielplatz der Oranienburger Schulstraße für, ähm, viel Spaß sorgten. Es war weit nach halb zehn am Abend, und eigentlich haben Jungs in dem Alter eigentlich schon Bettruhe.
Aber das ging leider nicht, denn Mami und Papi saßen mit Freunden am Dönerladen und hatten überhaupt gar keine Zeit, auf den lieben Kleinen und seinen Freund zu achten. Ist ja auch blöd mit den Fettfingern, damit kann man keine Kinder erziehen.
Als sie auf ihren Liebling angesprochen werden, ist es ihnen – ganz kurz jedenfalls – doch peinlich. Und zu dem Jungen sagt die Mama: „Hat dir denn der Papa keine Manieren beigebracht?“ Ich fürchte, ich kenne die Antwort.


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