Wachs-VIPs

Schon vor 20 Jahren, 1995, habe ich Madame Tussaud besucht, in ihrem Haus in London. Sie hatte viele Stars zu Gast, und alle waren sie aus Wachs.
Eben jene Madame ist aber genau dafür bekannt: für ihre Wachsfiguren. Für die Stars, die aus Wachs nachgebaut werden und im Ideallfall dem Original sehr, sehr ähnlich sehen.

Seit einigen Jahren gibt es Madame Tussaud auch in Berlin, in Sichtweite des Brandenburger Tores Unter den Linden.
Der Eintrittspreis ist durchaus gepfeffert, wie sich aber rausstellte, lohnt sich das trotzdem.

Die Figuren sind allesamt unheimlich. Unheimlich faszinierend. Man steht überall, guckt und staunt. Immer wieder geht man ganz nah ran, traut sich aber nicht, anzufassen, obwohl das erlaubt ist. Die Gesichter, die Augen, die Haare, ganz kleine Details, wie Hautpigmente sieht man sehr deutlich. Das geht bis zur schlecht rasierten Achsel von Basketballer Dirk Nowitzki.
An einer Stelle steht Sophie Scholl und sieht sich Unterlagen an, beim unaufmerksamen Hinschauen, fällt einem erst gar nicht auf, dass diese Sophie kein echter Mensch ist.

In den Räumen stehen historische Persönlichkeiten – Adolf Hitler in einer Glaskabine – Musiker von heute und gestern, Schauspieler, Moderatoren aus Deutschland und der Welt.
Dass David Garrett in einem Raum mit Einstein und Beethoven steht – das ist dann aber doch ein bisschen merkwürdig.

Man kann sich mit Angela Merkel (und ihrer Handraute) fotografieren lassen, beim Gipfeltreffen mit Joachim Gauck, mit George Clooney am Kneipentisch, mit Udo Jürgens am Klavier. Und so weiter.
Nicht alle Figuren hauen richtig hin, Helmut Schmidt erkennt man nicht auf den ersten Blick, Julia Roberts auch nicht.
Aber im Großen und Ganzen ist der Besuch von Madame Tussaud in Berlin ein durchaus lustiges und faszinierendes Erlebnis. Wenn auch fast ein bisschen kurz.


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