Jenseits von Eden

Anfang der 2000er war ich öfter auf den kleinen Konzerten von Freunden, die in einer Band spielten und mal den Weg nach oben gehen wollten. Sie kamen ziemlich weit, aber bis dahin war einiges durchzustehen. Konzerte in Miniclubs, wenige Zuschauer, sehr skurrile Bandwettbewerbe.
Ein bisschen fühlte ich mich daran erinnert, als wir beim Konzert der Band „Von Eden“ im Berliner Privatclub waren. Am Anfang war der Club erschreckend leer. Die wenigen Leute saßen am Rand und an der Bar. Vor der Bühne herrschte gähnende Leere.

Bis die Band spielte, änderte sich das zum Glück. Der Raum war ganz gut gefüllt. Aber dennoch: irgendwie seltsam. Schon vor einem Jahr waren wir bei „Von Eden“, im selben kleinen Club in Kreuzberg, da waren es sogar wesentlich mehr Gäste. Dafür dass der Sänger auch Schauspieler ist, schon im „Tatort“ zu sehen war, gerade in einer wöchentlichen RTL-Serie ene der Hauptrollen spielt und bald einen Kinofilm am Start am hat, läuft es für seine Band noch nicht ganz so gut.
Aber vielleicht ist das ja auch so gewollt, dass die Musiker auf kleinerer Flamme spielen. Eine CD gibt’s auch immer noch nicht.

Allerdings ist das, was die Band auf der Bühne macht, auch noch ausbaufähig. Die Musik, deutscher Rock und Pop, ist gut, sie ist hörbar, sie macht Spaß. Aber warum spielt die Band die Songs so schnell runter? Die Lieder sind allesamt recht kurz, irgendwelche Soli gibt’s kaum oder nicht. Dabei arbeitet „Von Eden“ auch mit Geige und Kontrabass – da wäre einiges drin.
Die Ansagen sind kurz und lapidar.
Klar, dass das Konzert nach einer Stunde durch war. Hat auch nur 10 Euro gekostet – das ist also okay und nicht schlimm. Schade ist nur, dass die Band mit gleichem Material, aber auch mit ein paar Ideen drumherum, wesentlich mehr draus machen könnte.


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