Rügen 2014 (5): L29 – schlimmer geht immer

(4) -> 30.4.2014

Gleich hinterm Ortsschild kommt die Überraschung. Die Landesstraße verwandelt sich in eine historische Meile. Das schmale Kopfsteinpflaster führt durch ein kleines Waldstück, den Berg runter, an einer kleinen Kirche vorbei.
Die Autos fahren sehr langsam, und Gegenverkehr könnte, wenn er breiter ist, zum Problem werden. Platz zum Ausweichen gibt es nicht, und das Kopfsteinpflaster ist nicht mehr das Beste.

In den Orten meiner Region rund um Oranienburg wird über die schlechten Landesstraßen gesprochen. Da gibt es in Vehlefanz Schlaglöcher, die immer wieder gestopft werden müssen. In Groß-Ziethen tun sich Krater neben der Fahrbahn auf, wer da aus Versehen reinfährt, kommt unter unter Umständen nicht mehr raus.
Aber dann gibt es die L29 in Vilmnitz, einem Ortsteil von Putbus auf Rügen. Das Pflaster macht einen musealen Eindruck, es muss noch aus der Kaiserzeit stammen, dort könnte man historische Filme drehen. Für Nebenanlagen ist kein Platz, und der Verkehr quält sich durch – auch 25 Jahre nach der Wende.
Wer durch dieses Dorf fährt, weiß: Schlimmer geht immer.

Ein paar Kilometer weiter, in Binz, ist die L29 in den vergangenen Monaten erneuert worden. Aber da sind ja auch die vielen Touristen…


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Kommentare

5 Antworten zu „Rügen 2014 (5): L29 – schlimmer geht immer“

  1. Sternenschimmer

    Ich kenne die „L29“ – stimmt, sie zählt nicht zu den besten Straßen von Rügen. Aber glaube mir, bei Regenwetter wird es erst richtig abenteuerlich.

    Aber was soll es – Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!
    Ich fahre dort eben etwas langsamer. Dabei schone ich die alte Straße UND mein Auto. Ist doch ganz einfach, oder?
    Schließlich bin im Urlaub und nicht auf der Flucht.

    Gruß Sternenschimmer

  2. lisa53malen

    das ist ja schön, dass du immer wieder nach rügen kommst.
    (trotz der schlimmen dinge, die dir und deinem auto widerfahren)
    du, es geht noch viel schlimmer.
    moisselbritz! da liegen noch die aussortierten ackersteine als straße…
    aber das macht doch den charme der insel aus.
    wo sonst findest du dieses ursprüngliche noch?

    liebgruß
    lisa

  3. RT

    Ja, der Charme. Ich mag’s ja auch. Und als Tourist ist mir das letztlich auch wurscht. Aber wie sehen das Berufspendler, die es ja auch auf Rügen gibt?

  4. lisa53malen

    wir rüganer kennen es ja nicht anders und kommen GUT damit klar. ich bin 10 jahre lang jeden tag 100 km (quer über die insel hin und zurück) gefahren. ich wusste, dass ich für 50 km manchmal 2 stunden brauchte…..aber die bäume waren und sind mir wichtiger als meine zeit. darüber gabs kein meckern.
    ich gebe es zu, dass ich für meinen jetzigen kurzen anfahrtsweg (nur 10 min. übers feld) sehr dankbar bin.
    ich würde mir wünschen, die tausende von urlaubern würden die schönheit unserer insel begreifen und achten und nicht nur darauf aus sein, schnell von A nach B zu kommen.

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