Der Deutsche Filmpreis 2013

FR 26.04.2013 | 22.20 Uhr | ZDF

Dafür muss man einfach Verständnis haben. Das ZDF fühlte sich leider nicht in der Lage, die Verleihung der Lola, des Deutschen Filmpreises 2013, live zu übertragen. Weder im Haupt-, noch in den Spartenprogrammen. Im ZDF konnte man leider nicht auf die Freitagskrimis verzichten, und bei zdf_neo und Co. mussten dringend alte Filme und Dokus wiederholt werden.
Für das ZDF – aber auch für die ARD, die 2012 übertrug – ist der deutsche Film einfach nicht wichtig genug. Lieber zeigt das ZDF eine Aufzeichnung und lässt die anscheinend von seinen unfähigsten Cuttern schneiden. Dankesreden sind da nicht nur rüde gekürzt worden, sondern auch so miserabel, dass sich die Redner manchmal selbst dazwischenquatschten, weil der Ton teilweise nicht dort geschnitten, wo das Bild geschnitten wurde.

Auf die Lola scheint auch niemand vertrauen zu wollen – oder warum heißt die Gala nicht schlicht „Lola 2013“?

Und inhaltlich? „Oh Boy“ ist völlig zurecht mit Lolas überschüttet worden. Er hat wesentlich mehr Zuschauer verdient. Auch die meisten anderen Filme hatten wieder nur ein überschaubares Publikum im Kino. Nur der „Schlussmacher“ bekam als Publikumshit einen Preis – in der Publikumspreiskategorie. Es ist bezeichnend, dass beim Filmpreis viele der zwölf am besten im Kino gelaufenen Filme ansonsten kaum vorkamen.

Wenigstens gab es bei der Gala ein paar echte Lichtblicke. Die Dankesrede von Michael Gwisdek hat das ZDF erstaunlicherweise nicht gekürzt – so war aber auch grandios. Er erzählte davon, wie ihm sein Sohn beibrachte, nicht zu spielen, sondern einfach zu sein. Oder Jürgen Vogel, der sich eine Lady vom Friedrichstadtpalast-Ballett dazu holte, um den Preis für den besten Schnitt zu vergeben.
Keine gute Wahl war dagegen Moderatorin Mirjam Weichselbraun, ihre Ansagen war totlangweilig ohne irgendwelche nennenswerten Einfälle. Bitte nächstes Jahr wieder Barbara Schöneberger machen lassen!


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