Eine Frage reicht

Der Alptraum eines Interviewers sind Leute, die auf eine Frage sehr schmallippig antworten. Ein Nicken vielleicht. Oder ein zaghaftes „Ja“. Oder im schlimmsten Fall: ein Schulterzucken.
Aber es gibt auch das andere Extrem. Am Dienstag war ich auf einer Produktmesse im Kremmener Scheunenviertel. Mein erster Gang führte zur Presseverantwortlichen, und wenn man es genau nimmt, habe ich ihr gar nicht wirklich eine Frage gestellt. Ich habe nur festgestellt, dass es ja schon ziemlich voll sei. Daraufhin redete sie los: Wie viele Aussteller dabei sind, dass das ein Rekord sei, was man denn erreichen will, wie oft diese Messe stattfindet, wer sie veranstaltet, wo sie zuletzt stattfand, wie die Resonanz ist und so weiter.

Eine Antwort, ohne eine Frage zu stellen, und ich wusste trotzdem schon alles, was ich wissen wollte. Irgendwie war das gewöhnungsbedürftig, aber als PR-Frau hatte sie all diese Infos bestimmt sowieso schon zigmal runtergeleiert.


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