Oscar 2013

SO 24.02.2013 | 2.30 Uhr (Mo.) | ProSieben

Die Nacht der Ösis! Das kleine Österreich sahnte bei den Oscars 2013 in der Nacht zum Montag ordentlich ab. Christoph Waltz bekam den Oscar als bester Nebendarsteller in „Django Unchained“, Michael Haneke den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film: „Liebe“. Dafür hat sich doch das lange Aufbleiben schon mal gelohnt!

Aber auch sonst: Der Oscar 2013 war wirklich kurzweilig! Die Macher der Show haben haben sich den schnarchigen Jahrgang 2012 zu Herzen genommen und Seth MacFarlane („Family Guy“) als neuen Moderator engagiert. Er witzeltze sich durch die ersten Minuten, sang einen Song darüber, welche Schauspielerinnen schon ihre Titten im Film gezeigt haben („We saw your Boobs!“) und ließ sich von William Shatner zeigen, wie man eine gute Show moderiert.

Auch gab es wieder mehr Showeinlagen und mit der Oscar-Verkündung des besten Films „Argo“ durch Michelle Obama noch eine handfeste politische Ansage.

Und während man sich bei ProSieben vor der eigentlichen Show noch große Mühe gegeben hat, die Werbepausen mit Informationen zu füllen, spulte man in den Oscar-Breaks immer und immer wieder die gleichen Filmtrailer ab. Wer plant so etwas? Und wann wird er/sie gefeuert?


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Kommentare

9 Antworten zu „Oscar 2013“

  1. Marwin

    Mir hat die Show ja sehr gut gefallen! Seth MacFarlane war souverän, frisch und witzig. Ich hätte zwar erwartet, dass er nicht ganz so zahm vor sich hin ulkt, aber das war schon okay. Sympathisch. Dass er nach und nach immer mehr verschwand und nur noch kurz auf der Bühne war, ging ebenfalls in Ordnung. Ist immer so.

    Der Auftritt von M. Obama gefiel mir allerdings nicht ansatzweise. Hat nicht gepasst. Filme sollten nichts mit Politik zu tun haben. Politisch Filme, kein Ding. Aber wenn auf einem Event, das die Kunst des Films ehrt, Politiker antanzen und Werbung für sich machen (und das machen sie mit ihrer puren Anwesenheit), geht mir das zu weit, ist mir das nicht unabhängig genug für das Medium Film.

    Dass Pro7 die Oscar-Werbung nicht kreativer füllt, entzieht sich mir auch. Kapiere ich nicht. Da wäre so viel drin. Kleine Filmchen. Viele verschiedene Trailer. Werbung FÜRS Kino, kleine nette Spots, kurze Intervieweinstellungen, Infos zu bestimmten Filmen, interessante Randnotizen, etc. Könnte sich alles rund um den Film drehen! Aber immer die gleichen Trailer: argh, ging mir ebenfalls aufn Sack!

  2. RT

    Ja, das mit Frau Obama war sehr seltsam. Schalte ins Weiße Haus und überhaupt.
    Bis zur veleihung selbst waren sie ja bei ProSieben kreativ, und dann hörte es schlagartig auf.

  3. Marwin

    Ich fand das echt ungewöhnlich und nicht gut. Mir ist schon klar, dass Politik auch die Oscars zum Teil sicher bestimmt. Da geht’s ja viel um Manipulation und Geld. War mal ein schöner Artikel vor Jahren in der TV Spielfilm, wie die Machenschaften hinter den Kulissen aussehen – um die besten Filme und Darsteller des Wertungszeitraums geht’s meist nur am Rande.
    Schönes Beispiel ist wohl Jennifer Lawrence in diesem Jahr. Jessica Chastain aus „Zero Dark Thirty“ soll die beste Performance überhaupt geliefert haben, aber da ihr Film eine Kontroverse um Foltermethoden auslöste, war sie aus dem Rennen. Und die Lawrence hatte einen Weinstein im Rücken, der wohl so gut manipuliert wie sonst kaum einer in Hollywood … tja, Ränkespiele 🙂 Schade um die Frau aus „Liebe“, der hätte ich das gegönnt.

    Wie auch immer: tolle, glamouröse Show. Mehr muss ja auch nicht 🙂

  4. RT

    Ich denke mal, das ist bei anderen Preisverleihungen nicht sehr viel anders…

  5. ThomasS

    Die Live-Schaltung bei Pro Sieben habe ich mir nicht angetan.

    Was ich komisch fand, war der Tenor der nachträglichen Berichterstattung im ZDF heute-journal. Die europäischen Absahner Waltz und Haneke sind beide keine Deutschen, sondern Österreicher. Dennoch schien mir, dass auf Deibel komm raus betont werden sollte, dass die ja doch irgendwie „zu uns“ gehören und dass daher auch „wir“ irgendwie gewonnen haben … und sei es, weil die ja Deutsch sprechen wie wir.

    Vergessen ist in solchen Momenten die Abtrennung beider Staaten in der Schlacht Schlacht von Königgrätz, vergessen ist das Dritte Reich und die Herkunft seines Urhebers. Ja, vergessen ist sogar das Fußballspiel, das unter dem Titel „Schmach von Cordoba“ in die deutsche Geschichte einging. Aber wenn zwei Österreicher mit dem Oscar geehrt weren … dann sind wir Deutschen natürlich sofort wieder mit dabei.

    Ein solches Ausmaß an Opportunismus, um nicht zu sagen an SPEICHELLECKEREI, ist mir absolut widerwärtig.

    Siehst du das anders?

    >Ein solches Ausmaß an Opportunismus, um nicht zu sagen an
    >SPEICHELLECKEREI, ist mir absolut widerwärtig.

    In solchen Momenten bin ich nämlich überhaupt nicht „stolz, Deutscher zu sein“, sondern ich bin eher geneigt, mich dafür zu schämen.

    Dir ist wahrscheinlich bekannt, warum wir von unseren österreichischen Nachbarn immer noch gern als „Piefkes“ bezeichnet werden. Es gab hier ja sogar mal einen Mehrteiler namens „Die Piefke Saga“ über eine Berliner Familie, die in Österreich ihren Urlaub verbringt. Da wurde der Ursprung der Bezeichnung aber m.W. nicht erklärt. Das habe ich erst viel später durch Zufall herausgefunden. Und zwar gab es im 19. Jahrhundert einen deutschen Komponisten namens Gottfried Piefke, der die Niederlage der Österreicher bei Königgrätz anno 1866 als Siegesmarsch intoniert hat.

  6. RT

    Nun ja, zu Hanekes „Liebe“ sollte man wissen, dass das ein Deutscher, ein Potsdamer, produziert hat. Insofern haben wir da in der Tat mitabgesahnt. 😉

  7. blaurora

    die welt ist ein dorf 😉

  8. ThomasS

    Das wurde im Bericht aber nicht erwähnt.

  9. RT

    Wird vorausgesetzt. 🙂

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