1991: Das Lehnitzer Inferno

November 1991 II -> 25.11.2011

Rückblick: Am 4. Dezember 1991 explodiert eine Bombe

MAZ Oranienburg, 3.12.2011

LEHNITZ
Ein Lichtblitz. Ein gewaltiges Getöse – das Inferno. Lehnitz erlebt am 4. Dezember 1991 die Katastrophe. Im Forstring explodiert eine Bombe – einfach so.
Es ist gegen 17 Uhr, es ist schon lange dunkel, als der Ort aus der Stille gerissen wird. Bei der Explosion einer Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg fliegen Pflastersteine bis zu 400 Meter weit durch die Luft. Bei zahlreichen Häusern schlagen Steine durch die Dächer und Fenster, viele Autos sind vom Schutt getroffen. „Ich habe mich sofort zusammengerollt und wurde zugeschüttet, habe kleine Steine abbekommen“, erzählt ein Zeuge der MAZ. Er war zum Zeitpunkt der Detonation mit seinem Hund spazieren. Als sich der Pulverdampf legt, kommt ein Bombenkrater mit einem Durchmesser von 15 Metern vom Vorschein. Der Strom fällt aus. Gerissene Leitungen erfordern die Sperrung des kompletten Geländes, die Einsätze der Feuerwehr und der Krankenwagen sind beschwerlich. Hinzu kommt die permanente Gefahr, dass eine weitere Bombe hochgeht.

Drei Lehnitzer werden in ihren Gärten schwer verletzt, ein Mann muss mit dem Rettungshubschrauber nach Berlin-Buch geflogen werden, eine 14-Jährige kommt in die Klinik nach Birkenwerder. Hinzu kommen viele Leichtverletzte. Im Laufe des nächsten Vormittages gehen 22 Schadensmeldungen ein: Risse in den Wänden, kaputte Schornsteine und mehr.

1979 war in Lehnitz schon einmal einfach so eine Bombe hochgegangen, damals wurde wie durch ein Wunder niemand verletzt. Mitte der 90er exlodierte im Lehnitzsee eine Bombe. Seitdem ist unkontrolliert keine Bombe mehr in der Region detoniert.


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