Die Polizei darf natürlich parken, wo sie will

Polizist müsste man sein. Dann könnte man die schönen Einsatzwagen fahren – und sie auch parken. Und zwar überall da, wo ich gerade Lust habe.
Auf dem Gehweg zum Beispiel. Nicht während eines Einsatzes, nein, das wäre ja langweilig. Die Polizei darf auch auf dem Gehweg parken, wenn man mal beim Imbiss in der Oranienburger Schulstraße einen Döner holen will. Sich auf den freien Parkplatz in Sichtweite zu stellen, wäre da leider zu umständlich, und außerdem darf ein Polizeiwagen ja parken, wo er will. Fußgänger können ja schließlich um das schöne Gefährt rumlaufen.

Gern darf so ein Polizeiwagen auch eine Kreuzung blockieren. Die an der Lehnitzstraße/Krebststraße in Oranienburg zum Beispiel. Die ist sowieso schon eine der gefährlichsten in der Stadt, weil die aus der Krebststraße kommenden wegen der parkenden Autos kaum in die Lehnitzstraße reinsehen können.
Am Sonnabend parkte direkt an der Einfahrt ein schicker Polizeiwagen. Er war im Einsatz, der Beamte musste auf die Antirassisten bei ihrer Demo aufpassen. Die liefen zwar woanders lang, aber egal.
Autofahrer aus der Krebststraße sahen nichts – außer den Polizeiposten. Wer den guten Mann hinter seiner runtergekurbelten Scheibe darauf hinwies, erhielt nur einen leeren, etwas schläfrigen, abwesenden Blick. Zu einer mündlichen Antwort war der Mann nicht fähig, er musste nach bösen Demonstranten Ausschau halten.
Na ja, wenn die Polizei einsatzmäßig parkt, muss die Verkehrssicherheit eben mal warten.


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