Ich habe seit heute ein neues Hobby. Es heißt: Ich-fahre-im-zweiten-Gang-in-der-Saarlandstraße-so-ziemlich-konstant-30-und-erfreue-mich-am-Rückstau. Hui, ist das ein Spaß! Okay, ich gebe zu: Spätestens auf der Hälfte der Strecke nickt man kurz weg, und eigentlich könnte man genauso gut das Auto schieben – aber der Landkreis Oberhavel fördert solche Hobbys.
Wieder sind die Bomben schuld. Diesmal daran, dass die Autos auf der Oranienburger André-Pican-Straße und der Saarlandstraße nur noch 30 fahren dürfen.
Nein, nein, das ist überhaupt nicht unsinnig! Ich finde das total sinnvoll. Schließlich müssen wir ja in Oranienburg überhaupt noch froh sein, Autofahren zu dürfen. Warum aber nicht auch alle anderen Straßen auf Tempo 30 abgesenkt werden, ist mir jedoch unklar. Es könnte doch schließlich auch mal eine Straße betroffen sein, auf der auch unser rühriger Landrat Karl-Heinz Schröter jeden Tag entlang fahren muss.
Im Übrigen dachte ich ja, dass der Abschnitt zwischen Mosel- und Lehnitzstraße längst abgesucht ist. Schließlich ist die Strecke dort gerade neu, die Brücke dahinter gerade mal 20 Jahre alt. Oder suchte die DDR keine Bomben beim Straßenbau?
Dass man es so richtig gut mit uns meint und uns nur schützen will, konnte man nur Stunden nach Aufstellung der 30-Schilder sehen: Denn schon hatten sich die freundlichen Herren mit dem Lasergerät postiert. Das nennt man dann wohl teure Erziehung. Oder auch Abzocke.
Wie geht’s weiter? Muss bald das Radio im Auto abgeschaltet werden, weil die Bässe die Bombe zum Platzen bringen könnte? Müssen die Fußgänger bald Filzlatschen anziehen? Kommt das Hüpfverbot?
Na los, Karl-Heinz, was hast du dir noch ausgedacht? Wann werden wir endlich evakuiert?
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