Volojahre (51): Auf Band oder Papier

(50) -> 9.6.2010

Normalerweise verlaufen Interviews bei mir so: Ich treffe jemanden, mit dem ich mich unterhalten will, von dem ich etwas wissen will. Wir setzen uns, sprechen miteinander, ich stelle Fragen und schreibe dann mit.
Hier, in unserem Interviewseminar an der Akademie der Bayerischen Presse, habe ich zum ersten Mal die Arbeit mit einem Aufnahmegerät ausprobiert. Für mich eine ganze neue Erfahrung.

Nun also traf ich im Rahmen des Kurses einen Filmmusikkomponisten. Ich konnte mich voll und ganz auf das Gespräch konzentrieren. Ich stellte das Aufnahmegerät neben mich, drückte auf „Aufnahme“ und los ging’s.
Der Effekt danach war jedoch interessant: Ich wusste danach kaum noch, was mir der Gesprächspartner eigentlich alles erzählt hat. Sonst schreibe ich mit, arbeite also im Kopf alles durch. Das fiel diesmal weg. Diesmal saß ich abends im Hotel, hatte Kopfhörer auf und schrieb das Gespräch vom Tonband nieder. Nicht Wort für Wort, denn zur Verschriftlichung gehört auch, das Gespräch in eine lesbare Form zu bringen. Käme es im Originalwortlaut, wäre es schwer zu lesen. So gut wie kein Interview entspricht dem tatsächlich stattgefunden Gespräch.

Meine Erkenntnis: Für langwierige Interviews werde ich mir vielleicht ein Aufnahmegerät zulegen. Oder für solche, bei dem es wichtig ist, genau aufgezeichnet zu haben, was gesagt wurde.
Jetzt habe ich jedenfalls ein weiteres Zertifikat in der Tasche. Das Letzte hole ich mir Ende Juli – bei meinem letzten Seminar in München.


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