Benebelt gespiegelt

Eigentlich weiß ich gar nicht mehr so genau, was da heute passiert ist. Denn ich war zwar anwesend, aber dann doch nicht so richtig da.
Magenspiegelung. Eine ganz feine Sache. Ich habe schon ganz sehr Gutes darüber gehört. Dass es Spaß macht und so.
Habe ich natürlich nicht.

Es ist 8.20 Uhr in einer Hennigsdorfer Arztpraxis. In zehn Minuten ist mein Termin. Wir setzen uns in den Warteraum. Da ich nach der Untersuchung zwei Stunden nicht fahren darf, musste meine Mutter mitkommen.
Und wir waren nicht die einzigen, in im Warteraum in Doppelbesetzung warteten. Gegenüber saßen ein junger Mann und seine Mutter. Gleich daneben eine ältere Frau mit ihrem Mann.
8.40 Uhr. Ich bin immer noch nicht dran. Aber ich mache mich nicht heiß. Wird schon gleich losgehen.
Kurz nach 9. Was ist das eigentlich für eine Misswirtschaft? Mein verständnis ist schon bei Allgemeinärzten sehr begrenzt, wenn sie ihren Zeitplan nicht hinbekommen. Aber dieser Facharzt sollte doch eigentlich wissen, wie lange so etwas dauert und entsprechende Termine vergeben.

Schon um 9.10 Uhr bin ich dran, und ich beschließe, mich nicht darüber zu beschweren. Wenn ich Glück habe, muss ich ja nie wieder dahin.
Es geht alles ganz schnell. Der Arzt zeigt auf einer Folie, was jetzt passieren wird. Ich bette mich auf eine Liege, lege mich auf die linke Seite.
Ich bekomme eine Spritze und merke schon, dass … Ich schließe meine Augen. Und dann wurde es widerlich. Ich muss würgen, einmal versuche ich, nach dem… ich weiß nicht wonach, zu greifen.
Und dann ist es vorbei. Ich darf wieder aufstehen, muss mich noch in einen Nebenraum legen.
Das ging ja zügig.

Was ich als zügig empfang, dauerte inklusive Erholungsphase im Nebenraum 40 Minuten. Ich muss Sekunden nach der Spritze eingeschlummert sein. Den würgereiz muss ich auch nur im Tran mitbekommen haben. Was der Arzt mir da in den Rachen geschoben hat, habe ich nie gesehen. Ich weiß es nicht. Vielleicht war das auch gut so. Meine Mutter meinte nur danach, dass von meiner Magenspiegelungsshow auch die Patienten im Wartezimmer etwas hatten. Akustisch und so. Nun ja.

Wir fuhren dann von Hennigsdorf wieder zurück, und zu Hause schlief ich dann noch mal fast zwei Stunden.
Jetzt fühlt sich mein Hals an, als ob eine deftige Erkältung im Anmarsch ist.

Und jetzt stehen in dem Brief, den ich bekommen habe, lauter lustige Wörter. Ösophagitis I. Grades, klaffende Cardia, leichte Corpus- und Antrumgastritis. Können die auch Deutsch schreiben? Ich frag mal das Internet, was ich eigentlich habe.


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Kommentare

3 Antworten zu „Benebelt gespiegelt“

  1. o.0
    Ich bin kürzlich einer Spiegelung entgangen.
    Werd uns mal nicht krank!

    lg,
    -A

  2. RT

    An sich bekommst du ja nicht so viel mit. Aber trotzdem kann man froh sein, wenn man es nicht pber sich ergehen lassen muss…

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